Instagram gehört nach wie vor zu einem der beliebtesten Sozialen Netzwerke. Die Vielzahl an Möglichkeiten, die Insta bietet, birgt allerdings auch einige Risiken. Eltern sollten bestenfalls gleich beim ersten Login darauf achten, dass die App kindersicher eingerichtet ist. So kann Gefahren wie Cybergrooming, Hass-Nachrichten oder Cybermobbing vorgebeugt werden. In diesem Themenbereich geben wir Ihnen wichtige Informationen zu den Einstellungen, die Sie wissen sollten, wenn Ihr Kind Instagram nutzt. 

Wie funktioniert Instagram?

Das eigene Profil oder die sogannte Bio kann mit Profilbild und persönliche Daten eingerichtet werden. Dazu gehören zum Beispiel der Wohnort, bestimmte Vorlieben oder ein Link zu einer Webseite. Im Profil werden dann alle hochgeladenen Beiträge gespeichert, die je nach Privatsphäre-Einstellungen, für andere Nutzer*innen einsehbar sind.

Jugendliche ab 13 Jahren können ihrer Kreativität bei der Verwendung von Funktionen wie Stories und Reels freien Lauf lassen. Über die Kommentarfunktion und den Chat können sie mit anderen Nutzer*innen in Kontakt treten.

Neben vielen Unternehmen nutzen auch zahlreiche Influencer*innen Instagram, um mit der Bewerbung von Produkten ihr Geld zu verdienen. Sie versuchen die junge Generation mit ihren Beiträgen zu beeinflussen. Negative Einlüsse sind oft durch verzerrte Wirklichkeitsdarstellungen und problematische Inhalte und Rollenbilder zu erkennen. Mehr zum Thema Influencer*innen finden Sie auch in unserem passenden Themenbereich.

Was bedeutet eigentlich der blaue Haken auf Instagram, Facebook und Co.?

Wer einen blauen Haken neben seinem Profilnamen hat, wurde von der Plattform als „echt“ bestätigt. So kann ersichtlich gemacht werden, dass es sich nicht um ein Fake-Profil handelt. Da der Haken seit Mitte 2023 allerdings nichtmehr nur „verliehen“ wird, sondern auch gekauft werden kann, sollte man sich nicht zu 100 Prozent auf die Sicherheit verlassen.  

Ist Instagram gefährlich?

Für Minderjährige gilt seit August 2021 die Voreinstellung „privates Konto“. So kann man selbst entscheiden wer die eigenen Inhalte sehen darf. Diese Einstellung kann allerdings jederzeit wieder selbst geändert werden, so dass das Profil öffentlich ist. Eltern sollten unbedingt darauf achten, dass Jugendliche das „private Konto“ beibehalten und nicht zu viel von sich preisgeben. So kann Risiken wie ungewollter Kontaktaufnahme und Cybergrooming vorgebeugt werden. Trotzdem sollten Sie Ihr Kind für ungewollte Kontakaufnahme sensibilisieren. Generell sollten Kinder und Jugendliche den Kontakt sofort abbrechen, wenn die Fragen der Chatpartner*innen unangenehm werden oder sie sich bedrängt fühlen.

Werden Jugendliche trotzdem mit unangemessen Beiträgen oder Nachrichten konfrontiert, bietet Instagram die Möglichkeit Beiträge, Konten oder Nachrichten zu blockieren und/ oder zu melden. So werden sie nicht mehr angezeigt und eventuell sogar von Instagram vollständig gelöscht. Saferinternet.at bietet hierfür Schritt-für-Schritt-Anleitungen.

Unabhängig von den Bildern und Videos anderer Nutzer*innen sollten Jugendliche auch besonders darauf achten, was sie selbst in Instagram hochladen. Um sich hier sicherer zu fühlen, können Sie sich als Eltern und die Jugendlichen selbst beispielsweise folgende Fragen stellen:

  • Lässt das Bild Rückschlüsse auf den Wohnort oder Ähnliches ziehen?
  • Ist der Beitrag eventuell zu freizügig?
  • Sieht man auf der Datei Personen, die man vorher nicht um Einverständnis gefragt hat?

Kann man eine oder mehrere der Fragen mit ja beantworten, sollte man von einer Veröffentlichung absehen. So können viele Probleme umgangen werden.

Die Beiträge der Personen denen man „folgt“, werden im sogenannten Instagram-Feed angezeigt. Sie können geliket, kommentiert oder geteilt werden. Sortiert werden können sie nach dem dem Tag der Veröffentlichung, den Beiträgen von „Favoriten“ oder standartgemäß durch einen Algorithmus. Instagram entscheidet anhand der bereits gesammelten Daten über eine Person, welche Beiträge für diese eher interessant sein könnten. Diese Daten sammelt Instagram unabhängig von den persönlich eingestellten Datenschutz- oder Privatsphäre-Einstellungen.

In unserem Instagram-Flyer finden Jugendliche zusätzlich wichtige Sicherheits- und Privatsphäre-Einstellungen und hilfreiche Tipps, wie man sich im Fall von (Cyber)Mobbing oder Belästigung richtig verhält.

Bildschirmzeit einstellen

Wer besser darauf achten möchte, wie viel Zeit er bei Instagram verbringt, kann die eigene Aktivität einzusehen, die Nutzungszeiten durch Erinnerungen begrenzen und Push-Benachrichtigungen abstellen. Diese Einstellungen sind für Kinder und Jugendliche selbst, als auch für Eltern, sehr hilfreich, um das Nutzungsverhalten im Blick zu behalten.

In Folge 4 unseres Podcasts „klicksafe fragt...“ setzen wir uns mit der Frage „Wie können wir unser digitales Wohlbefinden steigern?“ auseinander. Mit der Kommunikationswissenschaftlerin Dr. Ruth Wendt versuchen wir Antworten darauf zu finden, wie wir unser digitales Wohlbefinden steigern können. Besonders im Fokus steht dabei auch wieder die Frage, wie Kinder und Jugendliche einen gesunden Umgang mit digitalen Medien erlernen können.

Kommentare und Like-Anzahlen können unter den eigenen und fremden Beiträgen komplett ausgeblendet werden. Diese Option kann Jugendlichen helfen, sich den ständigen Vergleichen zu entziehen. Zusätzlich lassen sich unterschiedliche Filter aktivieren, um automatisch beleidigende Kommentare zu verbergen. Auch Kommentare, die Wörter enthalten, die Instagram am häufigsten gemeldet werden, können verborgen werden. Gibt es bestimmte Wörter, die nicht unter eigenen Beiträgen auftauchen sollen, so kann auch ein manueller Filter aktiviert werden.

Mehr Kontrolle durch Elternaufsicht

Seit Juni 2022 bietet Instagram mit der „Elternaufsicht" die Möglichkeit die Aktivitäten Ihrer Kinder besser im Blick zu behalten. Mit der Funktion können Sie beispielsweise Zeitlimits setzen und Pausenzeiten einstellen, gemeldete Inhalte und Accounts überprüfen oder einen Überblick über die Follower Ihrer Kinder erhalten. Private Nachrichten sind von der Aufsicht ausgeschlossen.

Anfang 2023 wurde die „Elternaufsicht" aktualisiert und bietet jetzt mehr Möglichkeiten. Eltern können nun auch die Privatsphäre- und Kontoeinstellungen ihres Kindes einsehen. Werden diese geändert, erhalten Eltern eine Benachrichtigung. Zudem können Eltern sehen, welche Konten ihr Kind blockiert hat.

Die Funktion bedarf der Zustimmung beider Seiten und man benötig als Elternteil ebenfalls einen Instagram-Account. Sie können Ihrem Kind über den Punkt „Elternaufsicht“ in den Einstellungen eine Anfrage senden, um die Elternaufsicht zu aktivieren. Sie kann jederzeit wieder beendet werden und endet automatisch, wenn Ihr Kind 18 Jahre alt wird.