Handlungsansatz zur Prävention und Intervention von Cybermobbing

In Klassen mit Cybermobbing herrscht ein Klima der Diskriminierung, Demokratie als Lebensform wird täglich in Frage gestellt. Häufig gilt das Recht des Stärkeren. Bildungsinhalte, wie der Umgang mit Diversität, Erziehung zu Toleranz und Mitgefühl sind in solchen Klassen schwer zu vermitteln. Unser Handbuch soll einen Beitrag dazu leisten, Demokratie und den Rechtsstaat in Klassen stärker erlebbar zu machen, Kinder und Jugendliche effektiv zu schützen und ihnen eine prosoziale Entwicklung zu ermöglichen.

Details zu den einzelnen Kapiteln

Vom Mobbing zum Cybermobbing

In Kapitel 2 geht es um Begriffsklärungen und Hintergrundwissen zum Thema Mobbing, Cybermobbing und (Cyber)Mobbing. Insbesondere wird dabei auf die Dynamik des Mobbings und auf die Spezifika des Mobbings mit digitalen Mitteln eingegangen.

Vier Cybermobbing-Fallgeschichten

In Kapitel 3 werden vier Fälle von Cybermobbing aus der Praxis beschrieben. Sie zeigen in knapper Form, wie man mit Hilfe des Systemischen Konfliktmanagements bei Cybermobbing vorgehen kann.

Interventionsmethoden

In Kapitel 4 stellen wir zwei Interventionsmethoden vor, die erfolgreich wissenschaftlich evaluierte Systemische Mobbingintervention (SMI) und die vielfach praxiserprobte Systemische Kurzintervention (SKI).

Systemisches Konfliktmanagement

In Kapitel 5 wird Systemisches Konfliktmanagement (SKM) als Bestandteil von Schulentwicklung mit Zielen, Maßnahmen und Teilprozessen ausführlich beschrieben. Sie erfahren, wie man den Schweregrad eines Falles eruiert und die dazu passenden Interventionen findet und durchführt. Die in Kapitel 4 beschriebenen Interventionsmethoden sind darin eingebettet. Am Ende des Kapitels erhalten Sie eine Kurzanleitung, auf die Sie im Notfall zurückgreifen können.

Nele – eine Fallgeschichte

Kapitel 6 beschreibt einen fünften Cybermobbing-Fall („Der Fall Nele“). Darin werden der Fall und das Vorgehen mittels Systemischen Konfliktmanagements ausführlich geschildert. Besonders für eilige Lesende ist es empfehlenswert, diese Fallgeschichte zuerst zu lesen, bevor sie sich intensiv mit den Grundlagen des SKM in Kapitel 5 beschäftigen. Im Kapitel 6 erfahren sie anhand des Fallbeispiels, wie es praktisch gut laufen kann, um in Kapitel 5 zu erfahren, auf welchem konzeptionellen Hintergrund dies geschieht.

Pädagogisches Handeln

In Kapitel 7 geht es um den pädagogischen Gesamtrahmen. Alles Wissen im Umgang mit Cybermobbing darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine Intervention nur dann eine nachhaltige Wirkung entfaltet, wenn sie auf einem pädagogischen Fundament steht. Dazu zählen Mut zur Führung, Souveränität und Bedürfnisorientierung, eine klare Werte- und Normorientierung, das Fördern personaler Kompetenzen, insbesondere der Fähigkeit zur Selbststeuerung, die Einbettung der Methoden in eine Motivations- und Beziehungskultur und die Förderung von emotionaler Empathie und Mitgefühl. Diese Aufzählung ist umfangreich und klingt anspruchsvoll — in Kapitel 7 wird sie mit Leben gefüllt.

Praxisprojekte zur Präventionsarbeit

In Kapitel 8 finden sich zehn ausgearbeitete Praxisprojekte zur Präventionsarbeit in Klassen oder Gruppen zu Cybermobbing. Diese Projekte können ohne aufwendige Vorbereitungen umgesetzt werden. Lehrkräfte, Schulleitungen, Fachkräfte für Schulsozialarbeit und Schulpsychologie, Präventionsbeauftragte, fortbildende Personen aus Schule, Jugendhilfe und Polizei erhalten methodischdidaktische Hinweise und Hintergrundinformationen für die rein vorbeugende Arbeit.

In allen Kapiteln finden Sie Arbeitsmaterialien zur Unterstützung ihrer Praxisarbeit, die Sie hier downloaden können: https://syspaed.de/arbeitsmaterialien

Wer hat das Handlungskonzept entwickelt?

Das Handlungskonzept wurde in enger Zusammenarbeit entwickelt mit :

Konflikt-KULTUR existiert seit 1997 und ist ein umfassendes, wissenschaftlich fundiertes und evaluiertes Präventions- und Fortbildungsprogramm. Als Mehr-Ebenen-Programm bezieht es einzelne Kinder und Jugendliche, die Klassen-/Gruppenebene sowie die Schul-/Einrichtungsebene ein.

www.konflikt-kultur.de

www.konflikt-kultur-freiburg.de

sys.paed hat sich die Aufgabe gestellt pädagogische Fachkräfte in Schule und Jugendhilfe in innovativen demokratiepädagogischen Präventions- und Interventionskonzepten fortzubilden. sys.paed führt Sozialtrainings und Workshops mit Klassen durch, bietet Vorträge und Fortbildungen an und veranstaltet Pädagogische Tage.

www.syspaed.de