Was ist Digital Wellbeing?

Wer kennt das nicht: Eigentlich wollten wir das Smartphone schon längst weggelegt haben, aber immer noch kleben wir an unseren Geräten. Der Sog des Digitalen wird immer stärker. An unser digital wellbeing zu denken, fällt vielen von uns zunehmend schwer. In einer Zeit ständiger Erreichbarkeit und exzessiver Nutzung digitaler Medien wird immer wieder „Offline-Zeit“ oder „Detoxing“ empfohlen, um den „digitalen Stress“ im Alltag abzubauen. 

Fast alle aktuellen sozialen Netzwerke und Dienste funktionieren nach den Prinzipien der digitalen Aufmerksamkeit. Sie sind so konzipiert, dass immer mehr Zeit in Social Media verbracht wird, als ursprünglich geplant. Vergleiche mit unerreichbaren Schönheitsidealen oder die Konfrontation mit Hassbotschaften, Cybermobbing, Fake News oder jugendschutzrelevanten Inhalten kann unser digital wellbeing zusätzlich negativ beeinflussen.

Digital Detox

Digital Detox, Detoxing oder Medienfasten – es gibt zahlreiche Begriffe und Gründe dafür, öfter mal die Austaste zu drücken oder gleich den Stecker zu ziehen. Digital Detox bedeutet aus dem Englischen übersetzt in etwa „digitale Entgiftung“ oder auch „digitales Fasten“. Es geht um die Zeit, die ein Mensch bewusst auf die Nutzung elektronischer Verbindungsgeräte wie Smartphones, Tablets und Computer teilweise oder ganz verzichtet.

Eine digitale Entgiftung kann ein guter Einstieg sein, um den eigenen Medienkonsum zu reflektieren und sinnhaft zu verändern.

Um digital Wellbeing zu erreichen, müssen junge Menschen auch solche Inhalte kennenlernen, die ihnen guttun und sie bestärken. Medien sinnvoll zu nutzen und zum Beispiel selbst Inhalte zu erstellen und damit kreativ zu gestalten, statt bloß passiv zu konsumieren, kann erfüllend sein.

Probieren Sie es aus und finden Sie Ihre Balance zwischen Online und Offline!

Sechs Tipps für mehr Digital Detox im Alltag

Prüfen Sie zunächst, wie oft und wie lange Sie ihr Handy täglich nutzen. Dazu können Sie eine App herunterladen, mit der Sie erkennen, wie häufig Sie auf Ihr Telefon schauen. Achten Sie hierbei auf datenschutzkonforme Apps.

Viele Dienste wie YouTube oder Instagram und Betriebssysteme wie iOS bieten die Möglichkeit, Bildschirmzeiten zu dokumentieren oder Limits festzulegen. iPhone-Nutzer*innen (ab iOS 12) finden die Funktion "Bildschirmzeit" in den Einstellungen. So bekommen Sie einen Überblick über Ihre tatsächliche Bildschirmzeit und können anfangen, diese bewusst zu reduzieren.

Welche Apps brauchen Sie wirklich und welche können Sie löschen, weil sie nur sinnlose Zeitfresser sind? Prüfen Sie die Accounts, denen Sie auf Social Media folgen: Enthalten sie sinnvollen Content? Oder nerven Sie eher, weil viel Werbung angezeigt wird oder sich Themen ständig wiederholen?

  • Deaktivieren Sie Push-Meldungen, sodass Sie nicht ständig dazu verführt werden, eine bestimmte App zu öffnen.
  • Verwenden Sie Zeitbegrenzungen für Apps, die Sie besonders viel nutzen.
  • Stellen Sie Benachrichtigungen so ein, dass nur Anrufe und Nachrichten von besonders wichtigen Menschen ein akustisches Signal oder den Vibrationsalarm auslösen können.

Legen Sie das Smartphone bewusst in einen anderen Raum oder schalten Sie es aus. Machen Sie ihr Schlafzimmer zur smartphonefreien Zone und schalten Sie das Gerät eine Stunde vor dem Schlafengehen ab.

Mithilfe eines Mediennutzungsvertrags können Familien Regeln festlegen, die für alle gelten. Kinder entwickeln so ein besseres Gespür für eine gesunde Mediennutzung und auch Eltern finden zu einer besseren Balance und nehmen ihre Vorbildrolle besser wahr.

Informieren Sie Ihr Umfeld über Ihre veränderte Mediennutzung. Sie werden da sein, um Sie daran zu erinnern, wenn Sie sich etwas zu oft verführen lassen! Oder Sie beginnen die „digitale Entgiftung“ mit jemandem gemeinsam. Die Dynamik im Team kann manchmal verlockend und effektiver sein.

Hilfe beim Detoxing durch klicksafe Materialien

Videoreihe #OnlineAmLimit – dein Netz. dein Leben. deine Grenzen.

Diese beiden Videos geben Eltern, Jugendlichen und allen anderen konkrete Tipps für mehr Balance im digitalen Alltag an die Hand.

Flyer und Plakate

Social Media, Games, Online-Shopping: Digitale Medien begleiten ganz selbstverständlich den Alltag. Dabei kann die tägliche Online-Zeit schnell überhandnehmen und zu Suchtverhalten oder Stress führen. Oft fällt es Eltern auch schwer, die Begeisterung ihrer Kinder für TikTok-Reels und Co. nachzuvollziehen. Der Flyer gibt Eltern einfache Tipps für mehr Verständnis und Bewusstsein in Sachen Mediennutzung. Und für mehr Gelassenheit im digitalen Familienalltag. Mit vielen Ideen zum Ausprobieren!

Das Plakat gibt 10 hilfreiche Tipps und ist als Printversion bestellbar. Aufgehängt z.B. im Klassenzimmer, PC-Raum oder zu Hause behalten alle die Tipps gut im Blick.

Digital Wellbeing in der Schule

Die Digital Detox Box ist eine Sammlung von 16 ausgewählten Methoden aus der medienpädagogischen Praxis der Projekte klicksafe und Handysektor. Hier lernen Jugendliche das eigene Nutzungsverhalten auszuwerten, digitale Geräte bewusster einzusetzen und über digitales Wohlbefinden nachzudenken. Die Strategien reichen vom Handyfasten über Time-Out-Übungen bis hin zum handkräftigenden Finger-Yoga.

In unserem Material „Ommm online – Wie wir unser digitales Wohlbefinden steigern“ finden Jugendliche Werkzeuge, mit denen sie Technologien regulieren und damit ihr digitales Wohlbefinden steigern können. Dazu gehört auch, eine gesunde Balance bei der Medien- und Technologienutzung herzustellen und etwa zeitweise auf Medien zu verzichten.