Geregelter Umgang mit digitalen Medien

klicksafe unterstützt Sie dabei, Ihr Kind bei der Nutzung von digitalen Medien zu begleiten. Das Ziel ist ein sicherer, fairer und selbstbestimmter Umgang mit Internet, digitalen Spielen, Smartphones und Apps.

Medienerziehung gelingt, wenn Eltern und Kinder das Internet gemeinsam entdecken. Sie kennen Ihr Kind am besten. Seien Sie dabei, wenn sich Ihr Kind digitale Räume erobert, und erproben Sie zusammen sinnvolle Verhaltensweisen, um Risiken zu begegnen. Ebnen Sie den Weg zum kreativen Umgang mit neuen Ausdrucksmöglichkeiten.

Wie bei allen Erziehungsthemen ist gegenseitiges Vertrauen auch eine gute Basis, wenn es um Medien geht.

Ab welchem Alter sollten Kinder im Internet surfen?

Gegenfrage: Wann schicken Sie Ihr Kind allein zum Einkaufen oder auf den Spielplatz? Wahrscheinlich dann, wenn Ihr Kind sich in solchen Situationen sicher fühlt. Wenn Sie mit ihm das richtige Verhalten im Verkehr eingeübt oder es auf den Umgang mit anderen Menschen vorbereitet haben.

Auch in der Medienerziehung ist es notwendig, solche Entscheidungen zu treffen. Möchten Sie Ihr Kind gezielt an das Internet heranführen oder warten bis es Interesse bekundet? Sie sollten Ihr Kind beim Erkunden des Internets nicht allein lassen. Nur so kann die Berührung mit ungeeigneten oder gefährdenden Inhalten minimiert werden. Deshalb ist Ihr Kind auf Ihre Hilfe und Unterstützung angewiesen. Wenn Sie Ihr Kind beim Einstieg ins Netz begleiten, können Sie mit klaren Regeln und regelmäßigen Gesprächen über Medieninhalte eine solide Basis für eine gute Medienerziehung schaffen.

Ältere Kinder im Internet – Begleitung und Eigenverantwortung

Je älter Kinder werden, desto mehr findet das Leben auch im Netz statt – insbesondere mobil über Smartphones. Dabei können Kinder auch auf Inhalte stoßen, die nicht altersgerecht oder gar jugendgefährdend sind. Für Eltern gilt es, „dran“ zu bleiben und auch beim Umgang mit dem Internet eine Vertrauensbasis aufzubauen. Die Onlinenutzung spiegelt auch viele Pubertätsthemen wider, eine Auseinandersetzung mit dem Thema „Internet“ bedeutet also auch die Beschäftigung mit zentralen Fragen der Heranwachsenden.

Wenn Kinder gelernt haben, relativ sicher und verantwortungsvoll mit dem Internet umzugehen, kann die „Surfleine“ weiter gelockert werden. Ab welchem Alter ein Kind tatsächlich allein über Computer, Tablet oder Smartphone surft und inwieweit die Internetnutzung durch Filter- oder Jugendschutzprogramme begleitet wird, entscheiden Sie als Eltern.

Mit zunehmendem Alter wird es jedoch immer schwieriger, das Surfverhalten der Kinder vollständig zu kontrollieren. Zudem gibt es bisher keine geräteübergreifenden Filter- und Jugendschutzprogramme, die gleichzeitig auf Computern, Spielkonsolen, Smartphones und Tablets funktionieren. Somit müssen je nach Gerät in vielen Fällen unterschiedliche Einstellungen und Programme genutzt werden.

Begleiten Sie aktiv die Mediennutzung Ihrer Kinder. Fragen Sie regelmäßig nach aktuellen Trends und Challenges oder welchen Kanälen und Influencern Ihr Kind folgt. Hier finden Sie passende Gesprächseinstiege. (Deborah Woldemichael, Leiterin klicksafe)

Ratgeber für Eltern

Unsere Ratgeber, Broschüren und Familien-Checklisten unterstützen Sie dabei, Ihr Kind auf dem Weg zu einer selbständigen und verantwortungsvollen Internetnutzung zu begleiten.

Ein Mediennutzungsvertrag und Mediengutscheine können dabei helfen, verbindliche und klare Regeln festzulegen und Medienzeit für Kinder zu veranschaulichen.

Mediengutscheine - Mehr Verantwortung fürs Kind

Mediengutscheine sind eine gute Möglichkeit, um besonders für jüngere Kinder Zeit zu veranschaulichen. Sie unterstützen Familien aber auch dabei, Zeitabmachungen einzuhalten und helfen Kindern dabei, sich die „erlaubte“ Zeit eigenständig passend einzuteilen. So übernehmen Kinder schrittweise mehr Verantwortung bei der Mediennutzung.

Auf Mediengutscheinen können je nach Alter und Erfahrung des Kindes passende Zeiten für bestimmte Geräte/Medien eingetragen werden. Jüngere Kinder, die noch nicht lesen und schreiben, können mit Unterstützung der Eltern eine Zeitspanne in der leeren Uhr ausmalen, z. B. 30 Minuten. Diese Gutscheine gibt das Kind bei den Eltern ab, wenn es die entsprechenden Geräte/Medien nutzen möchte. 

Da jüngere Kinder eine ganze Woche in der Regel zeitlich noch nicht gut überblicken, sollten die Gutscheine zunächst nicht wochenweise ausgegeben werden. Sinnvoller ist es hier, jeden Tag ein bis zwei Gutscheine zu verteilen. Der Gutschein kann auch von den Kindern selbst gestaltet werden – z. B. mit dem liebsten Medienhelden bzw. der liebsten Medienheldin.

So lernen Kinder selbst zu entscheiden, wie sie ihre (wertvollen) Gutscheine einsetzen wollen. Sie sollten allerdings nach wie vor prüfen, ob die gewünschten Spiele/Filme/Videos dem Alter und Entwicklungsstand ihres Kindes entsprechen. Die vereinbarten Medienzeiten sollten regelmäßig geprüft und ggf. angepasst werden.

Gute Angebote für Kinder – Informationen für Eltern

Für Kinder im Grundschulalter genügt ein überschaubares Angebot an Webseiten, Apps und guten Onlinespielen. Diese können von dem Kind immer wieder angesteuert werden. Die folgenden Punkte helfen Ihnen dabei einzuschätzen, ob ein Internet-Angebot kindgerecht ist.

Eine kindgerechte App oder Website

  • …ist gewaltfrei und stellt ausschließlich Inhalte dar, die für das Alter angemessen sind.
  • …ist einfach aufgebaut, leicht zu bedienen und benutzt eine kindgerechte Ansprache.
  • …regt die Fantasie und die Neugier Ihres Kindes an.
  • …ermuntert Ihr Kind, sich offline zu beschäftigen.
  • verzichtet auf Werbung und Verlinkungen zu Sozialen Netzwerken, Werbeseiten, App-Stores oder anderen für Kinder nicht geeigneten Angeboten.
  • …bietet keine Möglichkeit, kostenpflichtige Erweiterungen zu kaufen.
  • …lässt sich am besten auch ohne Internetverbindung nutzen.
  • …fragt keine persönlichen Daten ab und fordert keine übertriebenen Berechtigungen ein.

  • www.internet-abc.de: Im Kinderbereich des Internet-ABC werden Kinder spielerisch bei den ersten Schritten im Netz begleitet. Neben Lernmodulen und Quizaufgaben erhalten Kinder spannende Informationen in Form von Nachrichten und Quizaufgaben.
  • www.seitenstark.de: Rund 60 kindgerechte Websites für Kinder bilden zusammen "Seitenstark".
  • www.handysektor.de: Das Portal Handysektor hat u.a. Informationen zu Datenschutz, Urheberrechten und Cybermobbing für Jugendliche.
  • www.klicksafe.de/fuer-kinder: Der Kinderbereich von klicksafe mit Links zu guten Webangeboten.
  • www.blinde-kuh.de: Die Kindersuchmaschine bietet Kindern einen gelungenen Einstieg ins Internet. Das mehrfach ausgezeichnete Portal wird vom Bundesfamilienministerium unterstützt.
  • www.fragfinn.de: Die Kindersuchmaschine fragFINN bietet einen geschützten Surfraum, der speziell für Kinder geschaffen wurde und in dem sie sich frei im Internet bewegen können, ohne auf für sie ungeeignete Inhalte zu stoßen. Der Surfraum basiert auf einer sogenannten Whitelist. Dies ist eine thematisch und zahlenmäßig umfangreiche Liste an kindgeeigneten und von Medienpädagogen redaktionell geprüften Internetseiten.
  • www.kindersache.de: Kindersache ist ein Angebot des Deutschen Kinderhilfswerkes e. V. extra für Kinder. Hier finden alle Kinder ihrem Alter entsprechende Informationen und außerdem verschiedene Browserspiele.
  • www.hanisauland.de: Die Internetseite bietet Kindern im Alter zwischen 8 und 14 Jahren einfache und verständliche Zugänge zum Thema Politik, aber auch darüber hinausgehende Informationen, Tipps, Unterhaltung und aktive Mitmachangebote an. HanisauLand ist ein Onlineangebot der Bundeszentrale.

  • www.internet-abc.de: Im Elternbereich des Internet ABC finden Sie viele Tipps für den Einstieg ins Netz und erfahren, wie Sie Ihre Kinder am besten bei den ersten Schritten begleiten können.
  • www.medien-kindersicher.de: Das Portal informiert Eltern über technische Schutzlösungen für die Geräte, Dienste und Apps ihrer Kinder.
  • www.elternguide.online: Das Angebot unterstützt Eltern bei der Medienerziehung und steht beratend zur Seite. 

  • www.nummergegenkummer.de: Das Kinder- und Jugendtelefon der „Nummer gegen Kummer“ ist unter der Nummer 116 111 montags bis samstags von 14:00 – 20:00 Uhr zu erreichen. Die Anrufe sind kostenlos und anonym. Die em@il- Beratung ist rund um die Uhr erreichbar. Das Elterntelefon ist montags bis freitags von 09:00 – 11:00 Uhr und dienstags und donnerstags von 17:00 – 19:00 Uhr unter der kostenlosen Nummer 0800 – 111 0 550 zu erreichen.
  • fragzebra.de: ZEBRA ist das kostenlose Online-Beratungsangebot der Landesanstalt für Medien NRW. Alle, die Fragen zum digitalen Alltag haben, erhalten von Expert*innen eine Antwort - individuell, zuverlässig und anonym. ZEBRA ist via WhatsApp, Chat und Kontaktformular erreichbar.
  • www.juuuport.de: Auf der Internetplattform juuuport finden Jugendliche Hilfe, wenn sie z. B. schlechte Erfahrungen mit dem Internet gemacht haben. Das Besondere an juuuport ist, dass die Hilfe von anderen Jugendlichen kommt, die als Scouts dafür ausgebildet wurden.

  • www.jugendschutz.net: Sie sind im Internet auf etwas gestoßen, das Sie für illegal, jugendgefährdend oder entwicklungsbeeinträchtigend halten? Informieren Sie das Team von jugenschutz.net darüber!
  • www.internet-beschwerdestelle.de: Ihnen sind volksverhetzende Äußerungen in einem Forum aufgefallen? Oder Sie haben jugendgefährdende Darstellungen auf einer Webseite gesehen? Über ein Formular können Sie rechtswidrige Inhalte bei der Internet-Beschwerdestelle melden.