Ethik und Geschlechterklischees

Im Rahmen der Medienkompetenzförderung spielen zunehmend eine Auseinandersetzung mit Werten und Haltungen zu gesellschaftlichen Themen eine Rolle. Durch die allgemeine Zugänglichkeit und schwere Kontrollierbarkeit des Internets, auch aufgrund der Möglichkeit der Anonymität, sind moralische Normen jedoch nur beschränkt wirksam. Hier soll genauer hingeschaut werden: Welche „neuen“ Vereinbarungen braucht es unter Internetnutzern, und vor allem welche Vereinbarungen braucht es als Orientierung für Kinder und Jugendliche? Auf welche Werte sollen sich diese „neuen“ Regeln im Internet stützen?

Aber auch auf der Ebene der Produzenten und Unternehmen muss gefragt werden: Wie sollten wir als Produzenten medialer Kommunikationsakte handeln? Nach welchen Maßstäben sollten die Strukturen regionaler, nationaler und globaler Mediensysteme gestaltet sein?

Ethik - die Theorie richtigen Handelns

Im Gegensatz zur Moral nimmt die Ethik eine kritische Distanz zu einzelnen Wertmaßstäben und Überzeugungen ein: Sie berücksichtigt unterschiedliche Lebensbedingungen und Perspektiven, muss gute Argumente vorbringen, warum bestimmte Werte und Normen gelten sollen und reflektiert deren Bedeutung für den Einzelnen und die Gesellschaft. Ethik begründet so die Antworten auf die Frage „Was soll ich tun?“ und formuliert konsensfähige Kriterien, die Handlungsorientierung bieten. Ethik kann daher auch als Theorie richtigen Handelns bezeichnet werden.

Um eine eigene Haltung – ein Ethos – zu den Themen zu entwickeln kann die „medienethische Roadmap“ dienen. Sie gliedert sich jeweils in sieben unterschiedliche Schritte und beinhaltet Reflexionsfragen, über die die Themen auf einer reflexiven Ebene ganz konkret erschlossen werden können.