Initiativen gegen Hate Speech

Wir listen nachfolgend Initiativen sowie Melde- und Beratungstellen auf, die sich gegen Hass im Netz engagieren.

No Hate Speech Movement

Das No Hate Speech Movement entstand aus einer Jugendkampagne des Europarates, die 2012 gestartet ist und sich gegen Hass, Rassismus und Diskriminierung im digitalen Raum wendet. Im Jahr 2016 wurde ein deutscher Knotenpunkt (www.no-hate-speech.de) eingerichtet. Die deutsche No Hate Speech Bewegung wird von den Neuen Deutschen Medienmachern koordiniert. Unter www.neuemedienmacher.de/helpdesk findet sich konkrete Hilfe beim Umgang mit Hass im Netz.

Verfolgen & Löschen

Die Initiativen „Verfolgen und Löschen“ sowie „Verfolgen statt nur Löschen – Rechtsdurchsetzung im Internet“ setzen ein konsequentes Zeichen gegen Recht- und Rücksichtslosigkeit und für Freiheit und Demokratie im Netz. Strafverfolgungsbehörden, Medienaufsicht und Medienhäuser haben sich zusammengeschlossen, damit Hasskommentare nicht einfach nur gelöscht, sondern auch strafrechtlich geprüft und im Falle einer Rechtsverletzung verfolgt werden. Hierfür wurden konkrete Verfahrensabläufe entwickelt, die den Prozess erleichtern und beschleunigen. Durch die konsequente Sanktionierung von Rechtsverstößen und deren Bekanntmachung soll eine generalpräventive Wirkung erzielt und der Verrohung der Netzkommunikation effektiv entgegen getreten werden.

Amadeu Antonio Stiftung

Die Amadeu Antonio Stiftung arbeitet seit ihrer Gründung im Jahr 1998 an einer Stärkung der demokratischen Zivilgesellschaft, die sich konsequent gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus wendet. Bundesweit setzt die Stiftung auf Aufklärung, Sensibilisierung sowie Beratung und Förderung von lokalen Initiativen. Auf www.amadeu-antonio-stiftung.de finden sich zahlreiche Broschüren und Handreichungen zum Thema. Projekte der Stiftung sind u. a. die Angebote www.belltower.news (Netz für digitale Zivilgesellschaft) und das Online-Portal www.debate-dehate.com, welches sich für eine digitale demokratische Debattenkultur einsetzt.

HateAid

Die Ratgeber-Plattform HateAid bietet Betroffenen eine erste Anlaufstelle. Die Organisation begleitet Opfer von Hate Speech kostenlos und stellt ihnen u.a. eine Erstberatung zur Verfügung. In schwerwiegenden Fällen werden auch Therapeuten oder Anwälte hinzugezogen. HateAid möchte gegen potentielle Täter*innen vorgehen und übernimmt auch Gerichtskosten, um Betroffenen die Angst vor einem finanziellen Eigenrisiko zu nehmen. Finanziert wird die gemeinnützige Organisation unter dem Dach der Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte in Berlin durch Spenden.

Meldestelle #HESSENGEGENHETZE

Bürger*innen in Hessen steht online die staatliche Anlaufstelle „Hessen gegen Hetze“ zur Verfügung, an die sie sich wenden können, um Hass und Hetze im Internet zu melden. Die Meldestelle wird im Hessen CyberCompetenceCenter (Hessen3C) betrieben und ist Teil eines Meldesystems, in dem Polizei, Staatsanwaltschaft und zahlreiche Nichtregierungsorganisationen eng zusammenarbeiten. Um Hasskommentare zu melden, übersendet man den Link zur betreffenden Seite und einen Screenshot des Kommentares. Ob man seine Kontaktdaten hinterlässt, ist freigestellt. Ziel des Angebotes ist es, Hasskommentare und extremistische Inhalte möglichst schnell zu erfassen, den Betroffenen eine unmittelbare und unkomplizierte Unterstützung zu bieten sowie eine effiziente Strafverfolgung durch eine verbesserte Sicherung beweiserheblicher Daten in Gang zu setzen.

Love-Storm

Durch das Projekt LOVE-Storm – Gemeinsam gegen Hass im Netz soll der Welle aus Hass, Herabwürdigungen und Beleidigungen im Internet eine Bewegung der digitalen Zivilcourage entgegen gesetzt werden. Viele Internetnutzer*innen wollen sich für ein positives Miteinander im Netz einsetzen, aber wissen nicht wie. LOVE-Storm befähigt interessierte und engagierte Menschen mit Onlinetrainings, Lernressourcen und einer wachsenden Community auf www.love-storm.de, Hass und Cyber-Mobbing effektiv entgegen zu treten.

#NetzCourage

#NetzCourage ist ein gemeinnütziger Verein, der sich dezidiert und aktiv gegen Hassrede, Diskriminierung und Rassismus im Internet stellt. Er versteht sich als Instrument der Aufklärung und kämpfen für Anstand und einen menschenwürdigen gegenseitigen Umgang von Nutzern und Nutzerinnen Sozialer Medien wie Facebook und Twitter. Mit der „HateSpeech-Ambulanz“ bietet #NetzCourage Betroffenen von Internet-Hass kostenlos schnelle Hilfe und erfahrene Beratung.

Zivile Helden

Das Projekt Zivile Helden hat zum Ziel, die Zivilcourage in sozialen Onlinemedien zu verbessern. Die Internetseite ist ein Informationsangebot des Forschungsprojekts „PräDiSiKo – Präventive Digitale Sicherheitskommunikation“: Sie gibt Tipps zu richtigem Verhalten bei Gewalt, Hate Speech und Radikalisierung und listet Beratungsstellen. Videos, deren Fortgang interaktiv mitgestaltet werden kann, klären zudem über die Themen auf.

Justiz & Medien - Konsequent gegen Hass

Die Initiative „Justiz und Medien – konsequent gegen Hass“ entstand im Jahr 2019 aus einer Kooperation zwischen der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und dem Bayerischen Staatsministerium der Justiz. Die Initiative richtet sich an private und öffentlich-rechtliche Medienunternehmen in Bayern und bildet dabei eine Brücke zwischen Medien und Justiz. Nach einer Schulung können Redakteurinnen und Redakteure über ein speziell entwickeltes Online-Verfahren Hasspostings direkt dem Hate-Speech-Beauftragten der bayerischen Justiz melden. Das Projekt ist eine klare Antwort gegen Hass und Hetze und für Meinungsfreiheit und einen respektvollen Umgang im Netz.

#ichbinhier e.V.

Der Verein #ichbinhier e.V. will durch verschiedenste Maßnahmen die Menschen für das Thema Hass im Netz sensibilisieren und sie darin bestärken, gegen Hate Speech vorzugehen. Die Unterstützung der Facebookgruppe #ichbinhier ist eine dieser Maßnahmen. Die Gruppe engagiert sich als Aktionsgruppe für eine bessere Diskussionskultur und gegen Hetze in den Sozialen Medien. Gemeinsam setzen sich bereits über 40.000 Menschen für Fakten, Mut und Freundlichkeit und gegen Gerüchte, Angst und Hass im Netz ein.

Hass im Netz

hass-im-netz.info ist ein Onlineangebot des Bereichs politischer Extremismus bei jugendschutz.net und wird von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert. Unter www.hass-im-netz.info finden sich aktuelle Informationen zum Thema Hass im Netz. Über das Meldeformular können unzulässige Kommentare und Inhalte gemeldet werden.

Facing Facts!

Die Initiative Facting Facts! hat das Ziel, die Anerkennung und Erfassung von Hassverbrechen und Hassreden im Internet auf nationaler Ebene und darüber hinaus durch die Zusammenarbeit der Zivilgesellschaft und öffentlichen Behörden zu erhöhen. Facting Facts Online stellt auch ein Webinar zum Thema Hate Speech zur Verfügung. Dieses wurde (unter anderem von www.jugendschutz.net) ins Deutsche übertragen: www.facingfacts.eu/courses/hate-speech-was-tun.

Courage im Netz

Das Koope­ra­ti­ons­pro­jekt Cou­ra­ge im Netz — Gemein­sam gegen Hass und Het­ze hat sich dem Schutz von Frei­heit und Demo­kra­tie im Netz ver­schrie­ben. Um Rechts­durch­set­zung im Netz zu gewähr­leis­ten, ermög­licht das Projekt der Landesmedienanstalt Saarland teil­neh­men­den Partner*innen effi­zi­en­te Ver­fah­rens­ab­läu­fe bei der Anzei­gen­er­stel­lung. Die Premiumpartner*innen erhal­ten eine kos­ten­lo­se Schu­lung zum Verfahrensab­lauf bei Mel­dung eines Kom­men­tars im Online-Tool des Landespolizeipräsidiums. Auch wurde für alle Bür­ge­r*in­nen eine bedie­nungs­freund­li­che Anzei­gen­er­stat­tung via Online-Wache eröffnet.

Eine umfangreiche Übersicht an Akteur*innen aus dem deutschsprachigen Raum, die sich für eine politische Debattenkultur und gegen Hate Speech einsetzen ist auch unter www.das-nettz.de zu finden.