1. Woche der Medienkompetenz Rheinland-Pfalz: 81 Veranstaltungen an 7 Tagen
Die Erfahrungen der Pandemie zeigen: Der große Bedarf an digitalen Medien und die großen Herausforderungen, die damit verbunden sind, lassen sich nicht mehr zurückdrehen. Die vergangenen Monate sind aber vor allem ein guter Beleg dafür, wie eine Krise mit Gemeinschaftsgeist, Einsatz, vorausschauendem Denken und kreativen Reaktionen vieler Beteiligter gut bewältigt werden kann. Das zeigt auch das mit über 80 angemeldeten Veranstaltungen überraschend umfangreiche Programm der Woche der Medienkompetenz, die in Rheinland-Pfalz erstmals von 22. bis 28. Juni 2020 stattfindet: Nachdem die Initiator*innen im Ministerium für Bildung, im Pädagogischen Landesinstitut und der Medienanstalt Rheinland-Pfalz Anfang Juni dazu aufgerufen hatten, gute Praxiserfahrungen der digitalen Bildung aus der Zeit der starken Kontaktbeschränkungen in das Programm der Woche der Medienkompetenz einfließen zu lassen, gab es in kurzer Zeit eine Fülle weiterer Programmbeiträge.
Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig: „Durch die Corona-Krise hat die Digitalisierung in den vergangenen Monaten einen enormen Schub erfahren – die neusten Informationen im Live-Ticker aus dem Netz, Homeoffice mit Video-Tools und nicht zuletzt das digitale Lernen und Lehren rückten stark in den Fokus. Aber leider auch explodierende fake news und Verschwörungstheorien, die sich online verbreiteten, machten vor dem Hintergrund der Krise nochmals überdeutlich: Medienkompetenz ist wichtiger denn je. Deswegen freue ich mich, dass trotz Corona in diesem Jahr die erste rheinland-pfälzische Woche der Medienkompetenz starten kann. Ich bedanke mich bei allen, die das vorbereitet und begleitet haben und die die Woche mit ihren zahlreichen Projekten jetzt mit Leben erfüllen.“
Die Woche der Medienkompetenz richtet sich an Lernende und Lehrende aller Altersstufen, dabei kommen viele aussagekräftige Beiträge und Praxisberichte aus dem schulischen Bereich. Dr. Birgit Pikowsky, Direktorin des Pädagogischen Landesinstituts: „Nach einer Phase, in der fast ausschließlich Fernunterricht möglich war, stehen wir jetzt vor einer weiteren Herausforderung: Schulen dabei zu unterstützen, Präsenz- und Fernunterricht gut miteinander zu verzahnen. Vielfältige Angebote des Pädagogischen Landesinstituts zur Woche der Medienkompetenz helfen dabei, die Erfahrungen der letzten Monate einzuordnen und die Potenziale der Kombination von Präsenz- und Fernunterricht auszuschöpfen.“
Dr. Marc Jan Eumann, Direktor der Medienanstalt RLP, verwies ebenfalls auf die Erfahrungen der letzten Monate: „Wir sehen uns darin bestärkt, Medienkompetenz auch als generationenübergreifendes Thema zu sehen. Digitale Bildung ist die Grundlage dafür, dass Menschen aller Altersgruppen gute Chancen der digitalen Teilhabe erhalten. Viele Angebote der Woche der Medienkompetenz helfen dabei, die Kommunikation zwischen den Generationen in der ‚neuen Normalität‘ aufrechtzuerhalten.“
Im Rahmen der Pressekonferenz am 22. Juni waren drei Multiplikator*innen zugeschaltet, die beispielhaft von ihren Erfahrungen berichteten: Heike Schwarm, Lehrerin an der GS Idarbachtal in Idar-Oberstein und Beraterin für Grundschulen, verwies auf ihre Erfahrungen mit Fernunterricht speziell zur Sprachförderung mithilfe von eBooks und PowerPoint-Videos. Andreas Wagner vom Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Trier gab einen Praxiseinblick in seine Moodle-Kurse im Fach Musik. Andreas Schmidt, seit 2019 als Digitalbotschafter in der Verbandsgemeinde Gau-Algesheim tätig, informierte über die Aktivitäten der Digitalbotschafter*innen in der Corona Zeit und während der WMK.
Im März 2020 hatten die drei Kooperationspartner und Initiatoren der WMK, das Ministerium für Bildung, das Pädagogische Landesinstitut und die LMK Medienanstalt RLP, dazu aufgerufen, Veranstaltungen zur Woche der Medienkompetenz anzumelden. Von Anfang an waren Partner wie die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit und der SWR beteiligt. Inzwischen haben sich zahlreiche Offenen Kanäle und Medienzentren, Projekte der Medienanstalt wie klicksafe und Ohrenspitzer, aber auch medien.rlp, die Stiftung Lesen, der Volkshochschulverband und die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in der interaktiven Landkarte der Website wmk-rlp.de eingetragen. Überwiegend findet das Programm der Woche online statt, aber auch Präsenzveranstaltungen vor Ort sind unter Einhaltung der vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen geplant.
Das komplette Programm der Woche der Medienkompetenz ist auf der Aktionsseite wmk-rlp.de tabellarisch und in Einzeldarstellungen abrufbar.