Fragwürdiger Trend auf Social Media„Arschbohrer kriegt jeder!“ – Problematische Pranks und Challenges

Uns erreichten in den letzten Tagen vermehrt Berichte, dass sich unter Kindern und Jugendlichen ein neuer Trend aus dem Internet verbreite. Dabei handelt es sich um den sogenannten „Arschbohrer“. Worum es dabei geht und wie Pädagog*innen und Eltern darauf reagieren können, erfahren Sie bei klicksafe.

Was ist der „Arschbohrer“?

Bei dem sogenannten „Arschbohrer“ handelt es sich um einen vermeintlichen Streich. Er läuft in der Regel so ab, dass man sich an eine nichts ahnende Person heranschleicht und ihr mit ausgestreckten Fingern in den Hintern pikst. Fraglos handelt es sich dabei um ein körperlichen Übergriff. Kinder und Jugendliche sollten darüber aufgeklärt werden, dass dies kein harmloser Scherz ist und sie die Grenzen Anderer nicht verletzen dürfen. Gleichzeitig haben sie ein Recht darauf, dass ihre Grenzen von anderen respektiert werden.

Es lässt sich bisher nicht genau sagen, was die Quelle für die aktuelle Popularität des „Arschbohrers“ ist. In der beliebten Manga- und Anime-Serie NARUTO kommt die japanische Variante des „Arschbohrers“ als humorvolles Element der Erzählung vor. NARUTO könnte also eine mögliche Quelle für die Popularität in Deutschland sein. Aber auch der bekannte Streamer und Influencer Montana Black (auch bekannt als Monte) kommt als Urheber infrage. In einigen seiner Streams und Videos hat er den Begriff „Arschbohrer“ verwendet. Montana Blacks Videos werden millionenfach von Kindern und Jugendlichen in Deutschland angeschaut. Unter anderem hat sich seine in einem Stream getätigte Aussage „Arschbohrer kriegt jeder“ zu einem Meme, bzw. zu einem „geflügelten Wort“ im deutschsprachigen Internet entwickelt. Auf YouTube und TikTok finden sich Videos, die „Arschbohrer“ zeigen und auf die Aussage Bezug nehmen. Problematisch ist, dass übergriffiges Verhalten als Humor oder Satire verharmlost wird.

 

Fotos oder Videos dieser Übergriffe werden in Sozialen Netzwerken veröffentlicht und können sich zum Beispiel auf TikTok oder YouTube verbreiten, so dass weitere Kinder und Jugendliche ermuntert werden könnten mitzumachen. Im klicksafe-Themenbereich finden Sie Informationen zum Social-Media-Phänomen Challenges - Riskante Mutproben im Internet.

Der Arschbohrer in der Schule – Was können Lehrer*innen tun?

Sollten Sie in der Klasse oder auf dem Pausenhof Schüler*innen bei diesen Übergriffen beobachten, sprechen Sie es umgehend an. Klären Sie auf, dass es sich hierbei nicht um einen Streich, sondern um einen körperlichen Übergriff handelt. Bieten Sie vor allem Kindern, die Opfer dieser Übergriffe sind, umgehend Hilfe durch Vertrauenspersonen an.

Wenn das Phänomen noch nicht akut an Ihrer Schule vorkommt, kann es Anlass bieten, verschiedene Themen präventiv in der Klasse zu besprechen. Dazu gehört die Sensibiliserung für das Thema „körperlichen Grenzen respektieren“.  Es ist zudem nicht erlaubt, jemanden einen Streich zu spielen, die Person dabei zu filmen und die Aufnahmen anschließend zu veröffentlichen. Vielen Kindern und Jugendlichen ist nicht bewusst, dass das heimliche Filmen von Personen wie auch das Veröffentlichen dieser Aufnahmen nicht erlaubt ist und zu einer Anzeige bei der Polizei führen kann.

Thematisieren Sie die problematischen Aspekte von Pranks und Challenges mit klicksafe Unterrichtseinheiten:

Was können Eltern tun?

Als Eltern können Sie ihre Kinder dabei unterstützen, Trends, Challenges und Pranks richtig einzuschätzen.

  • Bleiben Sie im Austausch mit Kindern und Jugendlichen, um zu erfahren, welche Influencer, Pranks oder Trends aktuell angesagt sind.
  • Unterstützen Sie Kinder und Jugendliche dabei, Risiken und übergriffiges Verhalten zu erkennen und sich Hilfe zu holen.
  • Bestärken Sie Kinder und Jugendliche darin, „Nein“ zu sagen und dem Gruppendruck nicht nachzugeben.
  • Vermitteln Sie, dass auch das Weiterverbreiten von gefährlichen Challenges oder grenzüberschreitenden Pranks problematisch ist, da es andere zur Nachahmung anstiften kann.