Datenschutz Medienpreis DAME 2020: Jury gibt die Nominierungen bekannt

Die Digitalisierung der Welt ist in vollem Gange. Dass hierbei jedoch auch besonderes Augenmerk auf Privatsphäre und Schutz der personenbezogenen Daten gesetzt werden muss, dafür setzen sich Medienschaffende und Kreative ein, die sich für den Datenschutz Medienpreis (DAME) 2020 beworben haben. Bereits zum vierten Mal kam die Jury für die vom Berufsverband der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD) e.V. initiierten und nun erstmals von seiner gemeinnützigen GmbH „privacy4people“ fortgeführte Auszeichnung zusammen, um die Nominierten zu bestimmen. Insgesamt sind 49 Einreichungen eingegangen – ein neuer Bewerber:innenrekord.

Die Nominierten sind:

Tobias Schießl, Max Osenstätter, Oliver Schnuck und Robert Schöffel mit der mehrteiligen Instagram-Story "Dating-App Lovoo"

In dem Story-Videobeitrag der „News-WG“, eines jungen Politik-Formats des Bayerischen Rundfunks auf Instagram, haben die Journalisten in einem Selbstversuch eine Schwachstelle in der millionenfach genutzten Dating-App Lovoo aufgedeckt. Die problematische Radar-Funktion von Lovoo und anderen Dating-App-Anbietern macht die Standort- und Nutzer:innendaten öffentlich, so dass sich ein detailliertes Bewegungsmuster ganzer Personengruppen erstellen lässt.

Hannes Munzinger und Felix Ebert mit dem Print-Beitrag "Wie wir uns verraten / Auf Sendung" (Hinweis: Kostenpflichtiger Inhalt)

Der Print-Beitrag aus der Süddeutschen Zeitung beschreibt anschaulich und informativ, welches Ausmaß der Tracking-Wahn auf dem Smartphone mittlerweile angenommen hat. Denn zahlreiche Apps erstellen in einer pausenlosen Überwachung der Nutzer:innen ein umfassendes Profil ohne deren Wissen, verkaufen dieses oder nutzen es für eigene Werbezwecke. Der Beitrag von Hannes Munzinger und Felix Ebert liefert neben interessanten Fakten, auch fachliche Zusammenhänge und erklärende Grafiken.

Svea Eckert mit dem Video-Beitrag "Smart Speaker: Wobei Alexa, Siri & Co. heimlich mithören"

„Strg+f“ ist ein junges YouTube-Format von funk. Die Reporterin Svea Eckert findet im Selbstversuch mit ihrem Amazon Echo Smart Speaker heraus, dass das Gerät ihr auch dann zuhört, wenn es nicht zuhören soll. Denn die Smart Speaker machen Fehler. Sie verstehen Sprachbefehle, die keine sind. Wie oft passieren diese Fehler? Und wer hört bei der Auswertung der Daten mit? In der knapp 20-minütigen Reportage begibt sie sich auf die Spur ihrer eigenen Daten.

Jury begeistert über Aufklärungserfolg der Beiträge in ihrer Zielgruppe

Die Vielfalt der Einreichungen und die gestiegene Zahl der Medienproduktionen zum Thema Datenschutz beeindruckte die Jury in diesem Jahr in besonderem Maße. „Die Beiträge der diesjährigen Nominierten beweisen, dass sich auch ein komplexes Thema wie Datenschutz über alle Medien hinweg verständlich erklären lässt. Besonders für die jüngere Zielgruppe, die viel im Internet unterwegs ist, ist Aufklärung über das Ausmaß ihrer Nutzung entscheidend“, erklärt der BvD-Vorstandsvorsitzender Thomas Spaeing.

Weitere Jury-Mitglieder sind neben Spaeing erneut Barbara Thiel, Landesbeauftragte für den Datenschutz Niedersachen, der Vorstand der Stiftung Datenschutz Frederick Richter, Dr. Sebastian Sprenger von der DATEV-Stiftung Zukunft, Birgit Kimmel und Stefanie Rack von der EU-Initiative klicksafe sowie erstmals Marion Zinkeler, geschäftsführender Vorstand der Verbraucherzentrale Bayern. Gefördert wird der Datenschutz Medienpreis auch dieses Jahr wieder von der DATEV-Stiftung Zukunft, Medienpartner ist die EU-Initiative klicksafe.

Bekanntgabe des Gewinners am 19. Mai 2021 im Berliner Ellington Hotel

Die feierliche Preisverleihung findet im Rahmen der BvD-Verbandstage am 19. Mai in Berlin statt, durch die der Fernsehmoderator Ralph Caspers unter Einhaltung der geltenden Abstands- und Hygieneregelungen führt. Kongress-Teilnehmende verfolgen die Veranstaltung jedoch aufgrund der aktuellen Lage im Livestream.

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