30 Jahre USKDigitale Spiele – Worauf Eltern achten sollten
Online Games gehören bei jungen Menschen zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten. Auch über digitale Spiele vermitteln sich Teamgeist, Frustrationstoleranz, strategische Kompetenzen – und nicht zuletzt Freizeitspaß und gemeinsame Erlebnisse. Digitale Spiele bieten aber auch ein Einfallstor für negative Erfahrungen und bergen Risiken wie Cybergrooming, Hate Speech, Cybermobbing oder die Konfrontation mit jugendgefährdenden Inhalten. Problematisch beim Gaming sind zudem manipulative Spieldesigns (auch Dark Patterns genannt) und Kostenfallen durch In-App-Käufe, um Spielvorteile zu erkaufen oder digitale Gegenstände zu beziehen. Für Eltern und Nutzer*innen sind diese Risiken auf den ersten Blick nicht so leicht erkennbar. Denn nicht jedes Online-Spiel mit einer kindgerechten Aufmachung ist auch für Kinder geeignet.
Eine erste, wichtige Orientierungshilfe für viele Eltern sind die Jugendschutz-Alterskennzeichen der USK. Die bunten Angaben lassen mit einem Blick erkennen, ab welchem Alter ein Spiel aus Jugendschutzsicht grundsätzlich unbedenklich ist. Rund 56.000 Prüfungsverfahren hat die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK), seit ihrer Gründung im Jahr 1994 durchgeführt. Nach Prüfung erhalten digitale Spiele die Altersempfehlung ab 0, ab 6, 12, 16 oder 18 Jahren.
Altersfreigaben sind keine pädagogischen Empfehlungen
Die erteilten Altersfreigaben sind nicht als pädagogische Empfehlungen zu verstehen. Ob ein Spiel für Ihr Kind geeignet ist, sollten Sie sowohl von der Altersfreigabe als auch vom individuellen Entwicklungsstand abhängig machen. Spielen Sie das Spiel am besten vorab einmal selbst und nutzen Sie pädagogische Spielebeurteilungen.
Kinder beim Gaming begleiten – Tipps für Eltern
Begleiten Sie Kinder und Jugendliche souverän beim Gaming und stärken Sie so ihre Medienkompetenz und sichere Teilhabe. Darauf sollten Sie dabei achten:
- Informieren Sie sich genau über die Spielinhalte, das Mindestalter, die Nutzungsrichtlinien sowie mögliche Risiken und Sicherheitseinstellungen.
- Begleiten Sie Ihre Kinder aufmerksam im Alltag, um mögliche Anzeichen eines exzessiven Spielverhaltens rechtzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.
- Schalten Sie Push-Nachrichten, die Kinder immer wieder ans Spiel erinnern, in den Handyeinstellungen aus.
- Begrenzen Sie die Spielzeit und achten Sie auf die Einhaltung der vereinbarten Zeiten. Hilfreich kann ein Mediennutzungsvertrag sein, den die Familie aushandelt.
- Legen Sie fest, ob und in welcher Höhe (zum Beispiel Taschengeld) In-Game-Käufe vom Kind getätigt werden dürfen. Wenn Sie solche Käufe nicht erlauben wollen, können Sie diese am Gerät verhindern.
- Besprechen Sie mit Ihrem Kind Regeln zur Online-Kommunikation. Sensibilisieren Sie hierbei für Kontaktrisiken wie unfaires Kommunikation in Chats (Cybermobbing) oder ungewollte Kontaktaufnahme und sexuelle Übergriffe (Cybergrooming).
- Zeigen Sie Ihrem Kind den Hilfebereich und die Meldemöglichkeiten für unangemessene Inhalte in Online-Spielen.
- Bleiben Sie im regelmäßigen Austausch über die Aktivitäten Ihres Kindes. Hier finden Sie passende Gesprächseinstiege.