Pornografie, Hassrede, sexuelle GewaltIllegale Inhalte schnell und anonym melden
Wo kann ich illegale Inhalte melden?
In Deutschland gibt es zwei Adressen, an die Sie sich mit Ihrer Beschwerde wenden können:
Welche der beiden Beschwerdestellen Sie nutzen, macht keinen Unterschied. Die Meldestellen sind miteinander verbunden und Ihre Beschwerde wird schnellstmöglich bearbeitet.
Welche Inhalte können gemeldet werden?
Generell können Sie alles melden, was Sie für illegal oder jugendgefährdend halten. jugendschutz.net listet in ihrem Meldeformular folgende Kategorien auf: Kinder- und Jugendpornografie, Pornografie, politischer Extremismus, Gewalt, Selbstgefährdung, Cybermobbing, sexuelle Belästigung, Apps/Spiele, Werbung/Kostenfallen.
Auf www.internet-beschwerdestelle.de können Sie zwischen verschiedenen Fundorten auswählen. Dazu gehören zum Beispiel: Tauschbörsen, Chat, mobile Inhalte und Newsgroups.
Wenn keine der Kategorien für Ihre Meldung passt, ist das kein Problem. Sie können im Freitextfeld einfach mit eigenen Worten beschreiben, warum Sie den Inhalt für problematisch halten.
Was passiert mit meiner Meldung?
Jede Beschwerde wird zunächst von Spezialist*innen geprüft. Sie bewerten, ob der Inhalt gegen das Strafrecht oder gegen Jugendschutzgesetze verstößt. Wenn das der Fall ist, werden weitere Schritte eingeleitet. Strafrechtlich relevante Inhalte werden an das Bundeskriminalamt gemeldet.
Um jugendgefährdende Inhalte aus dem Internet entfernen zu lassen, stehen den Meldestellen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. Dabei arbeiten sie national und international mit vielen Partnerorganisationen zusammen. Weitere Informationen zum Ablauf des Beschwerdeverfahrens finden Sie auf den Webseiten von jugendschutz.net und www.internet-beschwerdestelle.de.
Jede Beschwerde ist anonym möglich. Sie können allerdings auch Ihre E-Mail-Adresse hinterlassen, um gegebenenfalls Rückfragen zu beantworten.
Warum sollte ich illegale Inhalte nicht einfach bei den Anbietern melden?
Große Plattformen wie TikTok, Instagram und YouTube haben oft eigene Meldesysteme für illegale und jugendgefährdende Inhalte. Und es ist wichtig, diese auch zu nutzen, wenn sie gut funktionieren. Es gibt allerdings einige gute Gründe, die für das Online-Formular einer Meldestelle sprechen.
Schnell und auf Wunsch anonym
Viele Meldesysteme sind kompliziert und unverständlich. Das kann dazu führen, dass Nutzer*innen frustriert aufgeben, noch bevor sie ihre Meldung abschicken. Die Meldeformulare der Beschwerdestellen sind einfach und nur auf das Nötigste beschränkt. Außerdem können sie auch ohne persönliche Angaben genutzt werden.
Bessere Ergebnisse beim Löschen
Es gibt Hinweise darauf, dass Meldungen an die Betreiber weniger ernst genommen werden. Eine Auswertung von Project SafeNet zeigt, dass es einen extremen Unterschied macht, wer Hassrede meldet. Über die regulären Meldewege wurden lediglich die Hälfte der illegalen Inhalte gelöscht. Auch wurden die Meldungen von Beschwerdestellen deutlich schneller bearbeitet als reguläre Meldungen.
Mehr Möglichkeiten zur Rechtsdurchsetzung
Wo Privatpersonen schnell an ihre Grenzen geraten, haben Meldestellen deutlich mehr Möglichkeiten, die Löschung illegaler Inhalte durchzusetzen. Sie kennen die Rechtslage, haben juristische Beratung und können herausfinden, wer für den Inhalt verantwortlich ist. Außerdem sind sie national und international vernetzt, um mithilfe von Partner*innen geltendes Recht durchzusetzen. Auch wenn Plattformen sich weigern zu kooperieren.
Wer betreibt die Beschwerdestellen?
Die deutschen Beschwerdestellen werden betrieben von jugendschutz.net, eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. und der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM). Sie bilden die sogenannten Hotlines des Safer Internet Centre DE, das von klicksafe koordiniert wird.
Zusammen mit Partnerorganisationen können die deutschen Meldestellen illegale Inhalte löschen oder blockieren lassen. In Deutschland helfen dabei zum Beispiel die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM), die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) und das Bundeskriminalamt. International sind die deutschen Meldestellen darüber hinaus vernetzt mit INHOPE (International Association of Internet Hotlines) und INACH (International Network Against Cyber Hate).