Digitale SpieleIst Fortnite sicher für Kinder?

Wenn Kinder und Jugendliche nach ihren liebsten Videospielen gefragt werden, darf ein Name nicht fehlen: Fortnite. Seit seiner Veröffentlichung vor rund sechs Jahren gehört der Battle-Royal-Shooter zu den erfolgreichsten Videospiel-Titeln – vor allem bei Kindern. Viele Eltern sind von dem brutalen Spielinhalt abgeschreckt und fragen sich, ob Fortnite für ihre Kinder geeignet ist. klicksafe bietet dazu die wichtigsten Informationen auf einen Blick.

Wie funktioniert Fortnite?

Fortnite ist für alle gängigen Spielkonsolen, für den PC und für Smartphone und Tablet erhältlich. Das Spiel ist unterteilt in verschiedene Spielmodi. Am bekanntesten ist dabei der Battle-Royal-Modus. In diesem Modus treten 100 Spieler*innen auf einer Insel gegeneinander an. Gekämpft wird, bis am Ende nur eine Person übrig ist, die damit die Partie gewonnen hat.

Außer dem Battle-Royal-Modus gibt es ein Spiel namens „Rette die Welt“. In diesem kooperativen Spielmodus kämpfen die Spieler*innen einer postapokalyptischen Welt gegen Horden von Zombies. Das Ziel ist es, verschiedene Missionen abzuschließen, Ressourcen zu sammeln und Basen zu errichten.

Und Fortnite bietet noch einen Kreativmodus. In diesem können Spieler*innen ihre eigenen Inseln erstellen. Dabei können sie Gebäude, Strukturen und Umgebungen nach ihren Vorstellungen bauen und anpassen.

Ist Fortnite für Kinder geeignet?

  • Fortnite wurde von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) getestet und ab 12 Jahren freigegeben. Diese Freigabe bezieht sich auf alle drei Spielmodi des Spiels.
  • Fortnite ist in allen seinen Funktionen kostenlos erhältlich. Allerdings enthält das Spiel viele Aufforderungen, Geld auszugeben. Zum Beispiel für ein anderes Aussehen der Spielfigur (sogenannte Skins) oder weitere Waffen. Dafür muss die spieleigene Währung V-Bucks mit echtem Geld gekauft werden.
  • Je nach Sicherheitseinstellungen ist es möglich, in Fortnite von anderen Spieler*innen kontaktiert zu werden. Das birgt die Gefahr von Cybergrooming, Beleidigungen und möglicher Preisgabe von persönlichen Informationen.
  • Besonders im Battle-Royal-Modus kann es Kindern schwerfallen, mit dem Spielen aufzuhören. Da es kein Spielende gibt, ist es verführerisch, immer noch eine weitere Runde zu spielen. Und auch das intensive und wettbewerbsorientierte Gameplay von Fortnite fesselt viele Spieler*innen länger an den Controller, als sie eigentlich möchten.

Wie kann man Fortnite sicher nutzen?

  • Technische Einstellungen für neue Accounts: Wenn Eltern Fortnite zusammen mit ihrem Kind einrichten, können sie den Account des Kindes mit einer Kindersicherung versehen. Durch diese Kindersicherung können sie festlegen, welche Sicherheitseinstellungen für ihr Kind gelten sollen. So können sie zum Beispiel verhindern, dass Fremde ihr Kind anschreiben oder dass das Kind unerlaubt Geld ausgibt. Wichtig: Das Spiel Fortnite wird immer über den Epic Games Launcher gestartet. In diesem Epic Games Launcher sind auch viel andere Spiele verfügbar. Eltern sollten also auch im Epic Games Launcher die Kindersicherung aktivieren. Ein Schritt-für-Schritt-Anleitung dazu finden Sie bei www.medien-kindersicher.de.
  • Technische Einstellungen für bestehende Accounts: Viele Kinder haben bereits einen Account bei Fortnite erstellt, ohne dass die Eltern davon wissen. Wie in vielen anderen Diensten ist es auch bei Fortnite möglich, bei Anmeldung ein falsches Geburtsdatum anzugeben, um so die Kinderschutzmaßnahmen zu umgehen. Sollten Eltern diese Situation vorfinden, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder sie erstellen zusammen mit dem Kind einen neuen Account mit einer aktiven Kindersicherung (wie oben beschrieben). Oder sie stellen gemeinsam den bereits existierenden Account möglichst sicher ein (siehe Bild 4 oben). Bedenken Sie, dass Ihr Kind vielleicht schon einiges an Zeit und vielleicht auch Geld in seine Spielfigur investiert hat. Das Deaktivieren des alten Accounts bedeutet, das alles zu verlieren. Falls der alte Account beibehalten wird, muss man allerdings auch bedenken, dass das Kind jegliche Sicherheitseinstellungen auch eigenständig wieder rückgängig machen kann. Diese Variante sollten Sie also nur wählen, wenn Sie Ihrem Kind zutrauen, sich gewissenhaft an die vereinbarten Regeln zu halten.
  • Sicherheit durch Verhaltensregeln: Die technischen Einstellungen sind wichtig. Aber auch der beste technische Schutz funktioniert nur, wenn gleichzeitig Verhaltensregeln vereinbart werden. Dazu gehört zum Beispiel, dass man keine privaten Details mit Unbekannten im Internet teilt. Beleidigungen, Cybermobbing und unangemessenes Verhalten anderer Spieler*innen sollten bei der Plattform gemeldet werden. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie das geht bzw. bieten Sie Hilfe an, sollte Ihr Kind etwas melden müssen. Manchen Sie sich auch gemeinsam mit Ihrem Kind mit dem Fortnite-Verhaltenskodex vertraut, damit Ihr Kind die Regeln auf der Plattform kennt. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es niemals Geschenke oder Angebote, die etwas kostenlos versprechen, annehmen sollte. Dabei handelt es sich meistens um Betrug oder dahinter stehen Personen, die sexuelle Kontakte zu Kindern anbahnen wollen (sogenanntes Cybergrooming).
  • Vereinbarungen zur angemessenen Spielzeit: Die unterschiedlichen Vorstellungen darüber, wie lange gespielt werden sollte, führen in vielen Familien zu Streit. Wichtig ist, dass Familien bereits frühzeitig gemeinsam verbindliche Regeln festlegen. Dabei kann der Mediennutzungsvertrag helfen. Auch können Mediengutscheine eine gute Methode sein. Mit ihnen kann das Kind sich selbst seine verfügbare Medienzeit einteilen.
  • Fortnite kennenlernen und im Austausch bleiben: Im Idealfall probieren Eltern die Lieblingsspiele ihrer Kinder selber aus. Eltern, die sich das nicht zutrauen, können sich Fortnite auch von ihren Kindern zeigen lassen. Dadurch bekommen Eltern einen besseren Eindruck davon, was ihre Kinder im Spiel machen und was ihnen dort begegnet. Für einen sicheren Umgang mit digitalen Spielen reicht es nicht aus, einmalig die Sicherheitseinstellungen vorzunehmen und Regeln zu vereinbaren. Wichtig ist, dass Eltern konstant mit ihren Kindern im Austausch über ihre Online-Erlebnisse bleiben. Hilfreiche Tipps, wie Sie diesen Austausch anregen können, haben wir hier für Sie zusammengetragen.