Hype um neue Appjugendschutz.net informiert über BeReal

Die App BeReal verkauft sich als positiver Gegenentwurf zu anderen Sozialen Netzwerken. Negative Aspekte wie etwa unrealistische Selbstdarstellung soll es hier nicht geben. Dafür sorgt das spezielle Konzept von BeReal: Nur einmal am Tag kann ein Bild gepostet werden. Und der Zeitpunkt dafür wird zufällig von der App ausgewählt. Der Hype um BeReal reißt nicht ab. Dadurch wird die Plattform auch für Kinder und Jugendliche interessant. jugendschutz.net hat nun geprüft, ob BeReal auch für junge Nutzer*innen geeignet ist.

BeReal macht einiges anders und will eine Alternative zu den etablierten Social-Media-Diensten sein. Der Verzicht auf Filter und Bildbearbeitung in der App knüpft an die Debatte um Schönheitsideale, Selbstinszenierung und Fakes bei Instagram an. Die Möglichkeit, nur ein Foto am Tag veröffentlichen zu können, knüpft an die Debatte um Suchtpotentiale von Social Media an. Laut eigener Aussage gebe es bei der App keinen sozialen Druck oder soziale Vergleiche. 

Trotz dieser positiven Ansätze und Selbstdarstellung, unbedenklich für Kinder und Jugendliche ist BeReal nicht. Die Funktionen der App können bei jungen User*innen Druck auslösen und sie zu unüberlegtem Handeln verleiten.

So hat jugendschutz.net festgestellt, dass das Interaktionsdesign von BeReal zum unüberlegten Posten verführt. Außerdem sind die geposteten Bilder oft mit einem Standort versehen. Dadurch sind Rückschlüsse auf den Wohnort möglich. jugendschutz.net merkt auch an, dass BeReal sich durch sein Botschafter*innen-Programm gezielt an ein junges Publikum wendet. Laut der allgemeinen Geschäftsbedingungen sind Kinder unter 13 Jahren von der Nutzung der App ausgeschlossen. Personen zwischen 13 und 16 Jahren brauchen unter Umständen die Einwilligung der Erziehungsberechtigten. Wie von anderen Diensten bekannt, findet allerdings keine zuverlässige Kontrolle des Alters statt.