jugendschutz.net-Report: Antisemitismus online

Rechtsextreme wie islamistische Gruppierungen betreiben gezielt antisemitische Onlinepropaganda. Der aktuelle jugendschutz.net-Report kommt zu dem Ergebnis, dass sowohl drastische Verstöße wie auch subtile Botschaften hohe Verbreitung auf Social-Media-Plattformen finden. Daher können junge Userinnen und User in den jugendaffinen Diensten leicht mit antisemitischer Hetze konfrontiert werden.

Antisemitische Propaganda findet sich sowohl auf rechtsextremen wie auch islamistischen Angeboten im Netz. Der Antisemitismus macht dabei einen Kern ihrer Weltanschauung aus.

Die verwendeten Inhalte und Narrative ähneln sich:

  • Verschwörungstheorien,
  • Leugnungen und Relativierungen des Holocaust,
  • positive Bezugnahmen auf die nationalsozialistische Vernichtungspolitik,
  • offene Gewaltaufrufe gegen Jüdinnen und Juden.

Neben subtilen Botschaften mit teils hoher Reichweite stößt man leicht auch auf drastische Verstöße wie Volksverhetzungen und Holocaust-Leugnungen oder Verstöße gegen die Menschenwürde.

Herausforderung für den Jugendmedienschutz
Für den Jugendmedienschutz stellt Antisemitismus online eine Herausforderung dar: Auf jugendaffinen Plattformen und im modernen Gewand werden antisemitische Inhalte gezielt auch an junge Menschen herangetragen. Kombiniert mit drastischen Gewaltinhalten kann dies Hass verfestigen und Gewalt legitim erscheinen lassen. Auf die Erkenntnisse aus der alltäglichen Praxis von jugendschutz.net wird daher eine systematische Schwerpunktrecherche im Laufe des Jahres aufbauen. Diese soll in eine umfassende und fundierte Einschätzung der Dimensionen und Handlungsbedarfe münden.

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