klicksafe-Infografik: Desinformation im Alltag von Jugendlichen

Der Alltag und die Kommunikation von Jugendlichen hat sich 2020 durch die Corona-Pandemie stärker ins Internet verlagert. Junge Menschen sind so vermehrt mit problematischen Online-Inhalten in Berührung gekommen. Neben beleidigenden Inhalten und Hassbotschaften, berichten die 12-19-Jährigen in der neu erschienenen JIM-Studie 2020 von Begegnungen mit Fake News, Verschwörungstheorien und extremen politischen Ansichten. Die Ergebnisse fassen wir in unserer neuen Infografik zusammen & verlinken darin Informations- und Unterstützungsangebote.

Die Corona-Pandemie beherrscht 2020 als Thema auch das Internet. Faktenchecker wie mimikama.at und CORRECTIV beobachteten bereits im Frühjahr einen starken Anstieg von bewusst gestreuten Falschinformationen und Verschwörungstheorien. Die neue Studie der Vodafone Stiftung zeigt: Drei Viertel der jungen Menschen in Deutschland sind regelmäßig mit Falschnachrichten konfrontiert. Viele wünschen sich Unterstützung - u.a. von ihren Schulen. Inwiefern Desinformation im Alltag von Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren eine Rolle spielt, hat auch die aktuelle JIM-Studie 2020 erfasst.

Insgesamt 1.200 Jugendliche wurden u. a. dazu befragt, ob ihnen binnen eines Monats Fake News, Verschwörungstheorien und extreme politische Ansichten begegnet sind:

Fake News

Fake News, also bewusst gestreute Falschnachrichten, werden vor allem über Soziale Netzwerke und Messenger verbreitet. Also genau über die Kommunikationswege, die im Leben junger Menschen eine wichtige Rolle spielen. Laut JIM-Studie gab jede:r Dritte Jugendliche an, online auf Fake News gestoßen zu sein. Junge Menschen mit einer formal niedrigeren Bildung (42%) sowie die Altersgruppe der 12-13 Jährigen (45%) berichten laut JIM-Studie am häufigsten davon, Fake News wahrgenommen zu haben.

Verschwörungstheorien

Die Verbreitung von Verschwörungstheorien hat 2020 insgesamt zugenommen, v. a. durch die Verbreitung von Verschwörungserzählungen rund um Corona. Bei den befragten Jugendlichen gaben 43% an, in Berührung mit Verschwörungstheorien gekommen zu sein. Auch hier zeigt sich in der Aufschlüsselung nach Altersgruppen, Bildung, aber auch nach Geschlecht, ein Unterschied. Während lediglich 27% der Jugendlichen zwischen 18 und 19 Jahren angaben in Berührung mit Verschwörungstheorien gekommen zu sein, sind es in der Altersgruppe zwischen 12 und 13 Jahren 60%. Unterschiede zeigen sich auch bei Jugendliche mit formal geringerer Bildung (55%) im Vergleich zu jenen, die auf ein Gymnasium gehen (35%), sowie bei Mädchen (46%) und Jungen (39%).

Extreme politische Ansichten

Neben Fake News und Verschwörungstheorien sind Jugendliche im Netz auch politischen Extrempositionen, wie beispielsweise rechtsextremistischen Äußerungen, ausgesetzt. Im Rahmen der JIM-Studie berichtet fast die Hälfte aller befragten Jugendlichen (45%), im Internet Erfahrungen mit extremen politischen Ansichten gemacht zu haben. Es zeigt sich dabei auch, dass häufiger Jüngere zwischen 12-13 Jahren (63%) und zwischen 14-15 Jahren (59%) sowie junge Menschen mit formal niedrigerer Bildung (55%) vom Kontakt mit solchen Inhalten betroffen sind.

Desinformation und Meinungsbildung als Thema des Safer Internet Day 2021

Ob Fake News und Verschwörungserzählungen, mit Desinformation unterwanderte Wahlen oder haltlose Gerüchte: Wer sich im Internet informiert, ist einer Vielzahl von Nachrichten ausgesetzt, von denen manche gar keine sind. klicksafe macht „Meinungsbildung zwischen Fakt & Fake“ zum Thema des Safer Internet Day 2021. Bis zum 9. Februar werden wir unterschiedliche Anregungen und Materialien zur Auseinandersetzung mit dem Thema geben.

Beteiligen Sie sich! Ob Projekttag in der Schule, Elternabend in der Kita oder Medien-Workshop im Jugendzentrum - eigene Veranstaltungen zum Thema Desinformation und Meinungsbildung oder anderen Themen rund um die Sicherheit im Internet können jetzt angemeldet werden.

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