Krieg gegen die UkraineKinder vor expliziten Kriegsbildern schützen

In den Nachrichten dominiert weiterhin der Krieg gegen die Ukraine. Zunehmend stehen dabei auch die Hinweise auf Kriegsverbrechen im Mittelpunkt. Nun meldet die Kommission für Jugendmedienschutz, es gebe vermehrt Beschwerden wegen unangebracht expliziten Darstellungen vom Kriegsgeschehen. Bei klicksafe finden Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte Tipps, wie sie Kinder vor unangemessenen Darstellungen schützen können. Oder wie sie Kinder unterstützen können, wenn sie belastende Bilder oder Videos gesehen haben.

Bei den Landesmedienanstalten sind Hinweise auf Verstöße gegen die Menschenwürde und den Jugendmedienschutz im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine eingegangen. Diese werden aktuell geprüft. Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) ruft dazu auf, den Schutz von Kindern und Jugendlichen bei der medialen Berichterstattung zu berücksichtigen und Minderjährige vor expliziten Aufnahmen – insbesondere von Leichen – zu schützen.

Viele Medien gehen nach Einschätzung der KJM verantwortungsvoll mit dem aktuellen Geschehen um. In einigen Fällen seien jedoch Bilder gemeldet worden, bei denen ein Anfangsverdacht auf eine Verletzung der Menschenwürde besteht.

Bürger*innen, die der KJM problematische Inhalte nennen möchten, können dies mit wenigen Klicks auf der KJM-Webseite tun. Eingehende Hinweise werden sorgfältig überprüft. Bei Verstößen gegen den Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) ergreift die KJM Maßnahmen wie Bußgelder und Untersagungen.

Wie können wir Kinder vor expliziten Kriegsbildern schützen?

Altersgerechte Nachrichten

Kinder benötigen vor allem Zugang zu altersgerecht aufbereiteten Nachrichteninhalten. Eine Zusammenstellung von guten Angeboten finden Sie in den Infoblättern unten. Nachrichten für Erwachsene können Kinder leicht überfordern und verängstigen. Erziehungsberechtigte und Lehrer*innen sollten mit Kindern und Jugendlichen im Austausch darüber bleiben, was sie in den Medien gesehen haben. Dafür reicht es oft auch schon interessiert nachzufragen und sich als Gesprächspartner*in anzubieten.

Kindgerechte Suchmaschinen

Im Internet finden sich leider auch drastische Darstellungen des Kriegs in der Ukraine. Für jüngere Kinder ist es wichtig, dass sie einen altersgerechten Zugang zum Internet bekommen. Auf der Suche nach Informationen sollten Kinder zum Beispiel Kindersuchmaschinen wie Frag Finn und Blinde Kuh benutzen. Denn die gängigen Suchmaschinen für Erwachsene zeigen auch bei strenger SafeSearch-Einstellung problematische Suchergebnisse.

Meldemöglichkeiten

Schließlich kann es helfen, Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, dass sie sich wehren können. Wer zum Beispiel in Social Media mit verstörenden Inhalten konfrontiert wird, kann diese Inhalte bei dem Dienst melden und damit andere vor dieser unangenehmen Erfahrung schützen. In den Leitfäden von saferinternet.at finden sich Anleitungen zum Melden von Inhalten für alle großen Social-Media-Dienste. Bei jugendschutz.net und bei der Internetbeschwerdestelle sind Beschwerden möglich. Bieten Sie jüngeren Kinder an, dass Sie bei einer Meldung helfen können, wenn es alleine noch nicht klappt.

klicksafe-Materialien für Erziehungsberechtigte und Pädagog*innen

In unseren Infoblättern finden Sie viele weitere hilfreiche Tipps zu dem Thema. Das Infoblatt „Medienerziehung“ richtet sich an Erziehungsberechtigte. Das Infoblatt „Medienkompetenz“ enthält Informationen für pädagogische Fachkräfte.