Jugendschutz in Social MediaNeue Instagram Teen-Konten mit mehr Kontrolle für Eltern

Instagram gehört zu den beliebtesten Social-Media-Plattformen bei Kindern und Jugendlichen. Laut Nutzungsbedingungen liegt das Mindestalter bei 13 Jahren. Für minderjährige Konten ab 13 Jahren führt Instagram nun bis Ende des Jahres neue Teen-Konten ein. Diese ermöglichen Eltern mehr Einsicht und Kontrolle in die Instagram-Nutzung ihrer Kinder. Wir informieren über die Neuerungen und was Eltern dabei beachten sollten.

META wird bis Ende des Jahres sogenannte Teen-Accounts einführen. Damit sollen vor allem Minderjährige unter 16 Jahren auf der Plattform vor Kontaktrisiken wie Cybergrooming, gefährdenden Inhalte wie Gewaltdarstellungen oder Pornografie und vor exzessiver Nutzung geschützt werden. Eltern von Nutzer*innen der Teen-Konten erhalten mehr Einsicht und Kontrolle in das Nutzungsverhalten ihres Kindes.

Welche Neuerungen sind mit Teenager-Konten verbunden?

Private Konten

Teenager-Konten sind standardmäßig privat, d.h. Minderjährige müssen neue Follower akzeptieren, und Personen, die ihnen nicht folgen, können ihre Inhalte nicht sehen oder mit ihnen interagieren. Konten von 13-15jährigen, die bisher ein öffentliches Profil haben, werden mit Start der Teenager-Accounts auf privat gestellt.

Eingeschränkte Nachrichtenfunktion

Für Teenager gelten strengere Messaging-Standards, d. h. sie können nur von Personen, denen sie folgen oder mit denen sie bereits in Verbindung stehen, eine Nachricht erhalten. Eltern können außerdem in der Elternaufsicht sehen, mit wem ihr Teenager in den letzten 7 Tagen Nachrichten ausgetauscht hat, die Nachrichteninhalte können sie dabei nicht einsehen.

Einschränkung sensibler Inhalte

Jugendliche werden automatisch auf restriktivere Inhaltseinstellungen gesetzt, wodurch die Inhalte von Konten, denen sie nicht folgen, eingeschränkt werden (z. B. in Reels oder Explore). 

Begrenzung von Interaktionen und Beleidigungen

Minderjährige können nur von Personen, denen sie folgen, markiert oder in Inhalten erwähnt werden. Instagram wird die Funktion „Kommentare/Nachrichten verbergen“ für Jugendliche aktivieren, d. h. anstößige Wörter oder Ausdrücke werden automatisch aus ihren Kommentaren und Direktnachrichten herausgefiltert.

Zeitlimit

Alle Minderjährigen werden aufgefordert, die App nach 60 Minuten zu schließen. Eltern können diesen Reminder in der Elternaufsicht auch strenger gestalten und die App in bestimmten Zeiträumen ganz für ihre Kinder sperren.

Nachtmodus

Teenager werden zwischen 22 Uhr und 7 Uhr morgens in den Ruhemodus versetzt, der verhindert, dass Jugendliche nachts Benachrichtigungen erhalten und zu spät online sind.

Was sollten Eltern beachten?

  • Diese neuen Schutzmaßnahmen greifen nur, wenn bei der Anmeldung das korrekte Alter angegeben wird. Beim Download und bei der Anmeldung wird das Alter nicht überprüft.
  • Wenn Sie die Nutzung von Instagram Ihrem Teenager erlauben möchten, richten Sie das Konto gemeinsam ein.
  • Die Schutzmaßnahmen beziehen sich auf das Mindestalter ab 13 Jahren,  welches META für die Nutzung von Instagram vorschreibt.

Aus Mediennutzungsstudien wie KIM geht hervor, dass bereits Kinder der Altersgruppe sechs bis 13 Jahren Social-Media-Dienste wie Instagram, Snapchat oder TikTok nutzen. Kinder in dieser Altersgruppe haben jedoch noch nicht genügend Online-Erfahrung gesammeltund Medienkompetenz ausgebildet, um Social-Media-Dienste sicher zu nutzen. Informieren Sie sich in unseren Themenbereichen und in unserem Elternratgebern, warum diese Plattformen nicht für Grundschulkinder geeignet sind, welche Risiken damit verbunden sein können und welche kindgerechten Alternativen es gibt.

  • Beachten Sie die Nutzungsbedingungen und das Mindestalter der Dienste. Erklären Sie Ihrem Kind, warum diese nicht für jüngere Kinder geeignet sind. Sprechen Sie dabei die Gefahren und Risiken offen an.
  • Auch mit einem Teen-Konto bleibt die kontinuierliche Begleitung durch Erziehungsberechtigte wichtig. Besprechen Sie mit Jugendlichen die Trends und Schönheitsideale, die auf Plattformen wie Instagram vorgelebt werden. Vor allem Jugendliche in der Pubertät belastet der soziale Vergleich und körperbezogene Ideale.

Machen Sie Social Media zum Thema! Fragen Sie beispielsweise an welchen Challenges Ihre Kinder teilgenommen haben oder teilnehmen würden, welchen Kanälen und Influencer*innen sie auf Social Media folgen und warum. Hier finden Sie weitere Gesprächseinstiege.

Weitere Informationen von klicksafe