Künstliche Intelligenz bei MetaNeue KI-Funktionen in Instagram, Facebook & WhatsApp

Der Tech-Konzern Meta wird seinen KI-Assistenten Meta Llama 3 nun auch unter dem Namen Meta AI bei WhatsApp, Instagram und Facebook integrieren. In Deutschland sind die neuen Funktionen bisher noch nicht verfügbar. Allerdings ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch bei uns WhatsApp und Co. mit künstlicher Intelligenz ausgestattet sein werden. klicksafe fasst zusammen, wie die Meta KI das Nutzungserlebnis verändern wird und worauf Nutzer*innen genauer achten sollten.

Meta hat die nächste Generation seiner Text-KI Llama 3 vorgestellt. Das Large Language Model (LLM) soll leistungsfähiger sein als die meisten aktuellen Modelle. Momentan ist es nur in einigen englischsprachigen Ländern verfügbar. Meta macht keine genauen Angaben dazu, wann auch Nutzer*innen in der Europäischen Union darauf zugreifen können. Allerdings wird an der Markteinführung gearbeitet. Eine ähnliche Situation gab es vor kurzem bei der Einführung von Threads. Auch dieser Dienst war in der EU erst mehrere Monate nach dem Start in den USA zugänglich.

Was kann der neue Chatbot Meta AI?

Die Integration des KI-Bots ist bei Instagram, WhatsApp und Facebook Messenger ziemlich ähnlich. Im Suchschlitz können die Nutzenden der Meta AI Fragen stellen. Diese beantwortet die Fragen dann in Echtzeit. Wenn die Künstliche Intelligenz eine Frage nicht beantworten kann, werden Suchanfragen zum Beispiel bei Google oder Bing gestellt. Die Ergebnisse aus diesen Suchanfragen werden dann vom Chatbot in einer Nachricht zusammengefasst. So müssen Nutzer*innen die Apps nicht mehr verlassen, wenn sie eine Frage haben, die sie vorher über externe Suchmaschinen gestellt haben.

Zudem können Nutzende bei Facebook und WhatsApp Bilder in Echtzeit generieren lassen. Diese erstellen sich bereits während der Eingabe in hoher Geschwindigkeit. Diese Bilder können dann verschickt oder gepostet werden.

Grundlegende Informationen zur Nutzung

Die Nutzung von Meta AI ist ab 13 Jahren erlaubt. Diese Altersgrenze ergibt sich aus dem Mindestalter für alle Meta-Plattformen, das bei 13 Jahren liegt. Die Informationen zum Alter bezieht Meta dabei hauptsächlich aus den selbst gemachten Angaben bei Erstellung des Accounts. Wer ein falsches Geburtsdatum angegeben hat, kann folglich Meta AI auch mit unter 13 Jahren nutzen.

Die Integration von Chatbots in anderen Anwendungen (zum Beispiel My AI bei Snapchat) hat zu der Sorge geführt, dass vor allem Kindern nicht immer klar ist, dass sie mit einem Sprachmodell kommunizieren und nicht mit einem Menschen. Laut Meta möchte man solche Verwechslungen verhindern. Daher soll Nutzer*innen jederzeit klar sein, dass sie nicht mit einem Menschen, sondern mit einer Künstlichen Intelligenz interagieren. Um das zu erreichen, unterscheiden sich zum Beispiel die WhatsApp-Chats mit der KI grafisch von denen mit menschlichen Kontakten. Auch soll die KI niemals eigenständig mit den Nutzer*innen in Kontakt treten können, sondern immer nur reagieren, wenn eine Anfrage an sie gestellt wird.

Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen legen fest, dass Meta AI nicht zum Erstellen von verbotenen Inhalten genutzt werden darf. Das umfasst zum Beispiel Inhalte, die den sexuellen Missbrauch von Kindern beschreiben und Inhalte, die andere täuschen, gefährden oder ihr geistiges Eigentum verletzen.

Welche Daten speichert Meta AI?

Meta gibt an, dass alle Gespräche und Anfragen zum weiteren Training des Sprachmodells genutzt werden können. Dazu gehören zum Beispiel auch Eigenschaften zur Person (z.B. persönliche Vorlieben), die man gegenüber dem Chatbot preisgegeben hat. Dadurch sollen die Antworten der KI individuell auf die Nutzer*innen abgestimmt werden können. Meta empfiehlt allerdings, im Gespräch mit dem Chatbot keine sensiblen persönlichen Daten preiszugeben.

Laut Meta muss man sich keine Sorgen machen, dass auch private Konversationen auf den Meta-Plattformen für das Training des Sprachmodells genutzt werden. Laut dem Unternehmen sind zum Beispiel die Nachrichten in WhatsApp mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung davor geschützt, dass Mensch oder Maschine mitlesen können.

Meta gibt darüber hinaus an, dass Chat-Inhalte von Meta AI mit anderen Unternehmen geteilt werden. Nach aktuellem Stand sind das Finnhub, Google, Microsoft und Wolfram. Dabei solle es sich ausschließlich um Chat-Inhalte handeln und nicht um personenbezogene Informationen. Es sei denn, diese personenbezogenen Informationen wurden von den Nutzer*innen selbst im Chat mit Meta AI preisgegeben.

So behalten Sie die Kontrolle über Ihre Daten

  • Mit folgendem Befehl kann man sich anzeigen lassen, welche persönlichen Informationen die KI gespeichert hat: /saved-details
  • Wer seine gespeicherten Daten herunterladen möchte, muss auf WhatsApp im Chat folgenden Befehl eingeben: /download-all-ai-info
  • Auf Facebook und Instagram kann man seine Informationen hier herunterladen.
  • Wer möchte, dass die KI alle bisherigen Daten aus einzelnen Chats wieder vergisst, kann folgenden Befehl im fraglichen Chat benutzen: /reset-ai
  • Wer möchte, dass die KI über alle Meta-Plattformen hinweg alle bisher gesammelten Informationen vergisst, benutzt diesen Befehl: /reset-all-ais

Wie zuverlässig ist Meta AI?

Wie bei allen Sprachmodellen sind die Antworten auch bei Meta AI mit großer Vorsicht zu betrachten. Auch Meta selbst ist dieser Meinung und hält in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen fest:

AIs und die Outputs werden ohne Mängelgewähr und Anspruch auf Vollständigkeit bereitgestellt. Außerdem garantieren wir nicht, dass sie ungefährlich, sicher oder fehlerfrei sein werden [...]. Wir sind nicht verantwortlich für die Outputs. Du bist dafür verantwortlich, die Outputs auf Richtigkeit und Eignung zu prüfen.
(Hervorhebungen von klicksafe)

Schon bei einem kurzen Test von klicksafe mit der englischen Version von Meta AI kam es zu falschen Angaben. Auf die Frage, ob es ein Mindestalter für die Nutzung von Meta AI gibt, antwortete das Sprachmodell fälschlicherweise, dass das Mindestalter 18 Jahre betrüge. Als es darauf hingewiesen wurde, dass davon nichts in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen stehe, gab das Sprachmodell zu, dass es einen Fehler gemacht habe und die ursprüngliche Auskunft nicht korrekt war. Im weiteren Verlauf konnte Meta AI die korrekte Information trotzdem nicht zur Verfügung stellen und musste sich dann erneut korrigieren, als darauf hingewiesen wurde, das die Allgemeinen Geschäftsbedingungen ein Mindestalter von 13 Jahren festlegen.

Hier zeigt sich, dass Informationen, die diese Sprachmodelle ausgeben, unzuverlässig sind und immer gegengeprüft werden müssen. Dabei helfen zum Beispiel unser Unterrichtsmaterial „Wie verlässlich ist ChatGPT?“ und unser Flyer für Jugendliche „Bleib Safe! 5 Tipps für KI im Schulalltag“.

Die Daten, mit denen das Sprachmodell trainiert wurde, können fehlerhaft oder unvollständig sein. Außerdem kann es passieren, dass die Trainingsdaten persönliche Informationen enthalten. Wenn Sie wissen möchten, ob Informationen zu Ihrer Person in den Trainingsdaten vorkommen oder dagegen vorgehen möchten, beachten Sie bitte die Tipps im folgenden Kasten.

Personenbezogene Informationen in den Trainingsdaten

Wenn Sie feststellen, dass Meta AI personenbezogene Daten über Sie kennt, können Sie dagegen vorgehen. Personenbezogene Daten können laut Meta zufällig in die Trainingsdaten von Meta AI gelangen. Etwa wenn diese Informationen öffentlich im Internet zu finden sind. Sie haben in diesem Fall das Recht, gegen die Verwendung Einspruch zu erheben. Sie können Daten auch korrigieren lassen, wenn sie falsche oder nicht mehr aktuelle Informationen über Sie enthalten.

Weitere Informationen zum Thema KI von klicksafe