Neues Hilfetool für Eltern: Google Family Link

Mithilfe der neuen App können Eltern Kinderkonten für ihre Kinder unter 16 Jahren einrichten und verwalten.

Pünktlich zur nun geltenden Datenschutz-Grundverordnung, welche die Gewährleistung der elterlichen Einwilligung bei der Verarbeitung von Kinder-Daten vorsieht, führt Google die App "Family Link" in der EU ein. Die Nutzung eines eigenen Google-Kontos ist nach den Nutzungsbedingungen des Anbieters ab einem Alter von 16 Jahren erlaubt. Da aber auch viele jüngere Kinder ein eigenes Smartphone besitzen und Google-Dienste nutzen, haben Eltern mit der App "Family Link" nun die Möglichkeit, Kinderkonten zu erstellen und zu verwalten.

Exkurs: Wann ist mein Kind bereit für ein Smartphone? 
Immer früher wünschen sich viele Kinder ein Smartphone – häufig verstärkt durch den Gruppendruck im Freundeskreis. Dabei ist das Smartphone für viele Kinder mehr als nur eine Möglichkeit, zu telefonieren und Informationen auszutauschen. Es ist auch Statussymbol und Gesprächsthema im Freundeskreis, wodurch es eine starke soziale Funktion erfüllt.
Mit der klicksafe-Checkliste "Ist Ihr Kind reif für ein Smartphone?" können Eltern die Kenntnisse und Fähigkeiten des Kindes Punkt für Punkt durchgehen und erhalten einen Überblick darüber, welche Themen im Vorhinein besprochen werden sollten. Die klicksafe-"Tipps für die Handynutzung von Kindern" geben Anregungen dafür, wie Eltern die Smartphone-Nutzung Ihres Kindes begleiten können und wie die Handynutzung im Familienalltag geregelt werden kann.

Google Family Link
Über die App erfolgt eine detaillierte Überwachung der Gerätenutzung: wöchentliche und monatliche Aktivitätenprotokolle werden erstellt und können abgerufen werden. Nachdem Eltern die App heruntergeladen und Unter-Konten eingerichtet haben, können sie die Smartphone-Nutzung ihrer Kinder kontrollieren, etwa einzelne Apps freischalten oder sperren, die Nutzungsdauer einsehen oder limitieren. Eltern können beispielsweise eine Schlafenszeit einstellen, während der das Gerät nicht genutzt werden kann. Es ist gar möglich, das von dem Kind genutzte Gerät oder einzelne Apps per Remote-Zugriff zu sperren.

Die App selbst blockiert keine unangemessenen oder jugendgefährdenden Inhalte. Google verweist hierzu auf die Filtereinstellungen der Google-Dienste (Google Suche oder Google Play Store). Da diese technischen Möglichkeiten allerdings nicht hundertprozentig greifen, setzt Google auf die Mithilfe der Eltern. Diese können beispielweise Lesezeichen für ihre Kinder erstellen, Apps gemeinsam erkunden, bestimmte Suchergebnisse sperren und mit ihren Kindern Grundregeln für den Umgang mit dem Smartphone und den damit verbundenen Online-Diensten erarbeiten. Hierfür gibt Google Tipps auf der Infoseite "Family Link".

Eltern können "Family Link" auf ihren Android- oder iOS-Geräten verwenden (Android-Geräte mit KitKat (4.4) und höher; iPhones mit iOS 9 und höher) . Weitere Informationen zur Nutzbarkeit auf verschiedenen Geräte-Versionen finden sich in den FAQs der Infoseite "Family Link".

Mit Erreichen ihres 16. Geburtstags, dem laut Nutzungsbedingungen vorgegebenen Mindestalter, können Kinder die Verwaltung ihres Google-Kontos selbst übernehmen. Die Eltern erhalten dann eine E-Mail-Benachrichtigung, in der sie die Möglichkeit bekommen, das Kinderkonto in ein reguläres Google-Konto zu überführen und dem Kind somit mehr Eigenverantwortung zu übertragen.

 

Weitere Informationen: 

  • Google Family Link: Infoseite zur App
  • klicksafe-Thema Smartphone
  • klicksafe-Thema Apps
  • klicksafe für Eltern 
  • Mediennutzungsvertrag von klicksafe und Internet-ABC
  • klicksafe-Broschüre: Smart mobil?! – Ein Ratgeber zu Handys, Apps und mobilen Netzen für Eltern und andere Interessierte