Zur gamescom 2024So begleiten Sie Kinder beim sicheren Gaming
Für Millionen von Kindern und Jugendlichen gehören digitale Spiele zur täglichen Freizeitgestaltung. Der absolute Großteil von ihnen macht dabei positive Erfahrungen, es gibt allerdings auch einige negative Aspekte, über die sich Erziehungsberechtigte bewusst sein sollten. Wir haben im Folgenden einige dieser Probleme beschrieben und geben Tipps, wie Sie mit ihnen umgehen können.
Cybergrooming
Die Kontaktaufnahme mit Kindern und Jugendlichen mit dem Ziel, einen sexuellen Missbrauch vorzubereiten, nennt man Cybergrooming. Täter*innen suchen sich dafür Plattformen, auf denen sie viele Kinder antreffen können. Im Themenbereich Cybergrooming finden Sie ausführliche Informationen zu diesem Thema.
Kostenfallen in Games
Lootboxen, Free-to-play, Microtransacions – es gibt mittlerweile viele Mechanismen, um Spieler*innen dazu zu bringen, Geld in Spielen auszugeben. Besonders Kinder können schnell den Überblick über die tatsächlichen Kosten verlieren. Mit In-Game-Käufen können Spieler*innen u.A. Spielvorteile erkaufen oder digitale Gegenstände für Ihre Spielfiguren oder Spielewelten beziehen. Diese können für Kinder einen hohen Stellenwert haben, ähnlich wie Spielzeuge, Sammelkarten oder Sticker. Versuchen Sie nachzuvollziehen, warum ihr Kind einen Kauf tätigen möchte und entscheiden Sie dann gemeinsam darüber.
Datenschutz
Mittlerweile sind nahezu alle Spiele und Spielkonsolen mit dem Internet verknüpft. Um Spiele und Dienste nutzen zu können, ist in der Regel eine Registrierung notwendig. Sensibilisieren Sie Kinder und Jugendliche dafür, online so wenig Daten wie möglich anzugeben. Große Spieleplattformen sind schon oft Ziel von Datendiebstahl geworden. Thematisieren Sie daher auch den Passwortschutz und richten Sie eine Zwei-Faktor-Authentifizierung ein.
Toxische Gaming-Community
In der Onlinewelt rund um die Videospiele kommen täglich Millionen von Menschen zusammen. Leider geht es dabei nicht immer freundlich zu. Beleidigungen, Drohungen, Mobbing und Belästigung sind keine Ausnahmen. Wie problematisch die Community ist, ist von Spiel zu Spiel und von Plattform zu Plattform durchaus unterschiedlich. In schwerwiegenden Fällen können Sie sich zum Beispiel bei Hate Aid oder anderen Beratungsangeboten Hilfe holen.
Problematische Inhalte
Nicht alle Spiele sind für Kinder und Jugendliche geeignet. In Deutschland prüft die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) alle Spiele vor Veröffentlichung und vergibt eine Altersfreigabe. Hierbei handelt es sich aber nicht um Empfehlungen oder pädagogische Einschätzungen. Ein Spiel mit einer Freigabe ab sechs Jahren muss daher nicht für alle Sechsjährigen geeignet sein.
- Pädagogische Einschätzungen zu Games gibt es zum Beispiel auf www.spieleratgeber-nrw.de oder auf www.spielbar.de
Games als Einstieg ins Internet
Um viele beliebte Videospiele entstehen riesige Fan-Communities. Als Fan spielt man nicht einfach nur das Spiel, man schaut auch die YouTube-Videos der einschlägigen Influencer*innen, folgt ihren Social-Media-Kanälen bei Instagram und TikTok, beteiligt sich in Communities auf Discord und Steam, verfolgt Live-Streams auf der Plattform Twitch und vieles mehr. Die Faszination für ein Spiel kann also der Einstieg in eine Vielzahl von anderen Plattformen bedeuten, die nicht unbedingt kindgerecht sind.
- Informieren Sie sich in unseren Themenbereichen zu den unterschiedlichen Angeboten
Übermäßiges Spielen
Wo das „übermäßige“ Spielen anfängt, das muss wohl in jeder Familie individuell ausgehandelt werden. Verbindliche, nachvollziehbare und gemeinsam erstellte Regelungen zum Medienkonsum bieten Ihnen und Ihrem Kind Orientierung und können Streit vermeiden. Weitere Informationen zu dem Thema finden Sie im Bereich „Sucht und Abhängigkeit“.