Kaufen & Verkaufen auf Social MediaTikTok Shop startet heute auch in Deutschland

Mit dem neuen TikTok Shop wird die beliebte Social-Media-App zukünftig auch zur Verkaufsplattform. Kaufen und Verkaufen innerhalb der App soll nun ganz einfach funktionieren. Ohne dass man TikTok dafür verlassen muss. In anderen Ländern ist das Unternehmen damit bereits erfolgreich und bringt die Funktion nun auch nach Deutschland. Wir erklären, wie TikTok Shop funktioniert und was Eltern bedenken müssen, wenn ihre Kinder TikTok benutzen.

Wie funktioniert TikTok Shop?

Mit TikTok Shop können registrierte Händler*innen auf der Plattform ihre Waren anbieten. Dadurch können sie direkt in der App Produkte verkaufen. Zur Abwicklung des Kaufs müssen Nutzer*innen die App nicht verlassen, denn Versandinformationen und Bezahlmethode sind direkt bei TikTok hinterlegt. Produkte können dabei an unterschiedlichen Stellen von TikTok angeboten werden:

In-Feed-Videos und LIVE Shopping: Produkte werden direkt im Video oder in einem Livestream angezeigt. Das Video oder der Livestream enthält in diesem Fall meist Informationen zum beworbenen Produkt. Durch Klick auf das Produkt können die Nutzer*innen es in ihren Warenkorb legen oder direkt kaufen.

Product Showcase: TikTok beschreibt diese Funktion folgendermaßen: „Die Nutzer*innen können Produktkacheln durchstöbern, Bewertungen lesen und das jeweilige Produkt direkt über das Profil ihrer Lieblingsmarke erwerben, ohne die App zu verlassen. Unternehmen erhalten zudem die Möglichkeit, individuelle Produktsammlungen direkt über ihr Profil zusammenzustellen.“

Shop Tab: Zukünftig soll es in der Navigationsleiste von TikTok den Shop Tab geben. Dort werden den Nutzer*innen personalisierte Produktempfehlungen angezeigt, die sie durchsuchen können.

Shop Ads: Auch über Werbung können Händler*innen zukünftig ihre Produkte zum direkten Kauf in der App anbieten.

Was müssen Eltern jetzt beachten?

Zum Start von TikTok Shop in Deutschland bieten nur eine Handvoll Unternehmen ihre Produkte auf TikTok an. Das könnte sich aber zukünftig ändern. In Großbritannien ist TikTok Shop schon länger verfügbar und laut Angaben des Unternehmens sind dort über 200.000 Händler*innen aktiv. Es ist also damit zu rechnen, dass Inhalte auf TikTok in Zukunft auch in Deutschland kommerzieller geprägt sein werden. Was müssen Eltern nun also beachten?

Korrekte Altersangabe

Accounts von Personen unter 18 Jahren können angebotenen Produkte zwar sehen, aber nicht kaufen. Diese Schutzmaßnahme greift allerdings nur, wenn bei Anmeldung das korrekte Geburtsdatum angegeben wurde. Nach wie vor können Kinder bei der einmaligen Abfrage ihres Alters falsche Angaben machen und so alle Sicherheitsmaßnahmen umgehen. Richten Sie als Eltern entweder den Account mit Ihrem Kind zusammen ein oder überprüfen Sie den Account Ihres Kindes nachträglich. Sollte ihr Kind bei der Anmeldung falsche Angaben gemacht haben, muss ein neuer Account angelegt werden. Eine nachträgliche Änderung des Alters ist nicht möglich.

Aufklären über Werbung und Marketing

TikTok möchte mit seinem Shop „Unterhaltung, Community und Entdeckung zu einem einzigartigen Shoppingerlebnis“ verbinden. Für Kinder und Jugendliche kann diese Vermischung von Unterhaltung und kommerziellen Interessen allerdings problematisch sein. Sie müssen zukünftig noch besser erkennen lernen, welche Creator*innen welches Interesse verfolgen und bei welchem Inhalt es sich um Werbung handelt. Es ist zu erwarten, dass es künftig auf TikTok deutlich mehr Inhalte geben wird, die versuchen, die Nutzer*innen auf mehr oder weniger subtile Weise zu Käufen zu bewegen. Hier sind einige Aspekte, die Sie Ihren Kindern mit auf den Weg geben können:

  • Unseriöse Produktempfehlungen: Vertraue keinen Produktempfehlungen, wenn das empfohlene Produkt gleichzeitig auch verkauft wird.
  • Schnäppchen und Rabatte: Wenn unschlagbare Preise und hohe Rabatte angeboten werden, ist Vorsicht geboten. Vor einem Kauf am besten noch einmal den Preis bei einem Vergleichsportal checken. Wenn der Preis deutlich unter dem anderer Händler*innen liegt, kann es sich um ein betrügerisches Angebot handeln.
  • Achtung bei Verkaufstricks: Mit typischen Tricks wie künstlicher Verknappung („Nur noch zwei Stück verfügbar!“) oder angeblichem Zeitdruck („Noch in den nächsten 5 Minuten bestellen und von 50 % Rabatt profitieren!“), können Nutzer*innen zu Impulskäufen gedrängt werden.
  • Achtung bei Influencer*innen: Sie können ihren Status als vertrauenswürdige Person ausnutzen, um ihre Community zu Käufen zu bewegen.
  • Kritischer Konsum: Vor einem Kauf kann es sich lohnen zu überlegen, warum man das Produkt haben möchte. Wird es wirklich benötigt? Gibt es vielleicht bessere Alternativen? Und gibt es vielleicht gute Gründe, die gegen einen Kauf sprechen?

Begleiteter Modus für Familien

Eltern haben mit dem „Begleiteten Modus“ die Möglichkeit, ihre Kinder bei der TikTok-Nutzung zu unterstützen. Wie Sie Ihren Account mit dem Ihres Kindes verknüpfen und welche weiteren wichtigen Sicherheitseinstellungen es bei TikTok gibt, erfahren Sie auf www.medien-kindersicher.de.

Weitere Informationen zu TikTok von klicksafe