Problematische SchönheitsidealeBeauty-Filter: Ich will aussehen wie mein Selfie!

Fotofilter auf Instagram, Snapchat & Co. sind für die Bearbeitung von Selfies sehr beliebt. In wenigen Sekunden ist die Haut perfekt rein, die Lippen größer und die Nase kleiner. Das gefilterte Ich könnte jedoch längerfristig zu Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen führen.

Ein Großteil der Jugendlichen verbringt zum Teil täglich mehrere Stunden auf Social Media. Dort werden sie mit vermeintlich perfekten Körpern und Gesichtern konfrontiert. Plattformen wie Instagram laden im Sekundentakt dazu ein, das Aussehen anderer mit dem eigenen Aussehen zu vergleichen. Wie realitätsgetreu insbesondere Fotos sind, ist nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich. Wie sich andere inszenieren, hat aber Einfluss darauf, wie sich Nutzer*innen schließlich auch selbst darstellen möchten. Beauty-Filter können dabei ein Weg sein, sich den online vermittelten Schönheitsidealen anzunähern.

Jugendliche unter Druck auf Social Media

Mit dem Smartphone sind Selfies schnell aufgenommen und können mit wenig Aufwand bearbeitet werden. Die Veränderung des Aussehens mithilfe von Filtern auf Instagram, Snapchat oder TikTok ist viele für Nutzer*innen mittlerweile Alltag. Vor allem Beauty-Filter könnten jedoch dazu führen, dass das tatsächlich Aussehen nicht mehr als schön empfunden wird. Denn durch den Einsatz von Filtern wird ein „optimiertes Ich“ erschaffen, das mit dem realen Ich nicht mehr übereinstimmt. Der Blick in den Spiegel erscheint dann als Enttäuschung. Das Selbstbewusstsein leidet, weil man sich ohne Filter nicht mehr schön findet.

Tipps zum Umgang mit Beauty-Filtern

  • Die eigene Filternutzung reflektieren
    Es spricht nicht grundsätzlich etwas gegen Fotofilter. Es geht vielmehr darum, die Nutzung zu reflektieren. Das gilt für die eigenen Bilder, aber auch das Reflektieren der gefilterten Fotos anderer Nutzer*innen.
  • Humorvolle Filter nutzen
    Neben Beauty-Filtern gibt es auch Spaß-Filter für eine eher lustige Erscheinung. Solche Filter können einen kreativen und humorvollen Umgang mit dem eigenen Aussehen fördern. Achtung: Einige dieser Filter verändern dass Aussehen so, wie Beauty-Filter es auch tun.
  • Auch mal ohne Filter
    Immer mal wieder Aufnahmen ganz ohne Filter zu posten, kann das Selbstbewusstsein stärken. Oft haben Nutzer*innen Angst, dass ungefilterte Fotos weniger Zuspruch in Form von Likes und positiven Kommentaren erhalten. Dabei kann es helfen, sich Profile anzusehen, bei denen sich Nutzer*innen u.a. unter den Hashtags #nofilter, #nomakeup oder #facepositivity bewusst ohne Filter zeigen.
  • Schönheitsideale hinterfragen
    Beauty-Filter auf Social Media festigen aktuelle Schönheitsideale. Im echten Leben sieht jedoch kaum jemand wie das gefilterte Abbild aus. Es ist wichtig, Schönheitsideale zu hinterfragen und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wo mit technischen Mitteln nachgeholfen wird.
  • Like-Funktion deaktivieren
    Gerade für junge Menschen ist es wichtig, Feedback zu ihrer Person zu bekommen. Das Bedürfnis nach Likes und positiven Kommentaren in sozialen Medien setzt Heranwachsende aber unter großen Druck. Um dem Druck entgegenzuwirken, hilft es, die Like-Funktion auszustellen. Das ist inzwischen auf Instagram möglich.