jugendschutz.net-Bericht: Rechtsextremismus im Netz 2018/19

jugendschutz.net, das gemeinsame Kompetenzzentrum von Bund und Ländern für den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet, veröffentlicht Lagebericht zu Rechtsextremismus im Netz.

Hass und rechtsextreme Propaganda sind im Netz alltägliche Erscheinungen. Social Media wird von Rechtsextremen als Aktionsfeld begriffen, in welchem in öffentliche Diskurse eingegriffen, Aufmerksamkeit für die eigene Weltdeutung gewonnen und neue Gefolgschaft rekrutiert werden soll. Rechtsextreme Akteure und Gruppierungen aus unterschiedlichen Spektren nutzen dazu die ganze Bandbreite an Social Media und ihren Möglichkeiten.

Während gängige Plattformen genutzt werden, um große Reichweiten zu erzielen, dienen rechtsextreme Angebote auf Plattformen wie Instagram dezidiert dazu, junge Menschen zielgruppengenau in ihren Lebenswelten anzusprechen. Daneben nutzen Rechtsextreme auch "Ausweichplattformen", auf denen Löschungen im Vergleich zu den bekannteren Plattformen nur selten erfolgen. Dort, wo Moderation und Community-Management kaum stattfinden und sich Kommunikation ins vermeintliche Dunkelfeld verlagert, sind drastische Inhalte leicht zu finden und es entstehen schnell "Echokammern".

jugendschutz.net dokumentierte 2018 und 2019 im Themenfeld Rechtsextremismus 1.486 Verstöße. Meist handelte es sich um die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Volksverhetzung. 2.096 Maßnahmen wurden eingeleitet; in über 80 Prozent der Fälle wurde eine Löschung oder Sperrung erreicht. Der Großteil der gesichteten rechtsextremen Propaganda befand sich auf Social-Media-Plattformen wie YouTube, Facebook, Twitter und Instagram.

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