Apps kindgerecht und sicher

Nachrichten, Fahrpläne, Spiele – für alles gibt es mittlerweile Apps. Kinder sind schnell von den Möglichkeiten fasziniert, die Smartphones und Tablets bieten.  Die Verantwortung, welche Anwendungen das Kind nutzt, liegt dabei in der Hand der Eltern. Sie ermöglichen ihrem Kind meistens überhaupt erst den Zugang zum mobilen Endgerät und ermöglichen die Apps herunterladen.

Welche Apps sind bei Jugendlichen und Kindern besonders beliebt? Vor allem die, mit denen man sich austauschen und kommunizieren kann. Hierzu zählen zum Beispiel WhatsApp, Instagram, Snapchat und TikTok. Je nach App können sie kurze Nachrichten, Bilder, Videos, Smileys oder Sprachnachrichten verschicken oder veröffentlichen. Fotos und Videos können mit Filtern verfremdet und kreativ bearbeitet werden. Jugendliche sollten sich genau überlegen, welche Inhalte sie in diesen Apps teilen. Zudem ist es wichtig, darauf zu achten, nicht zu viel Privates preiszugeben.

Indem Sie Interesse zeigen, können Sie Ihr Kind beim Umgang mit Apps unterstützen. Lassen Sie sich die App von Ihrem Kind erklären und zeigen Sie dadurch Offenheit für dieses Thema. Vertrauen ist die beste Basis, um gemeinsam Problemen vorzubeugen und sie zu beseitigen, wenn sie auftreten.

Ist diese App sicher?

Bevor Sie eine App installieren, sollten Sie bestimmte Aspekte beachten.

Beziehen Sie Apps nur aus den offiziellen App-Stores. 

Bedenken Sie dabei auch, dass die Beliebtheit einer App noch nichts über die Sicherheit oder die Seriosität des Anbieters aussagt. 

Prüfen Sie genau, ob bzw. welche Kosten entstehen. 

Viele „Gratis-Apps“ bieten an, Zusatzfunktionen durch In-App-Käufe zu erwerben oder blenden Werbung zu kostenpflichtigen Angeboten ein. Kostenlos meint daher nicht immer, dass nicht doch Kosten anfallen können!

Achten Sie auf den Datenschutz!

Meist bezahlen Benutzer*innen von kostenlosen Apps mit ihren persönlichen Daten. Viele Apps greifen dabei auf sensible Daten auf dem Smartphone zu (Kontakte, Fotos, etc.) oder dürfen bestimmte Funktionen (Standort-Daten, etc.) ausführen. Je nach Betriebssystem und Version werden die Berechtigungen bei der ersten Verwendung der App angezeigt oder können der App auch später noch verweigert werden. In jedem Fall sollten die Berechtigungen zu den Funktionen der App passen. Unklar ist oft, wie Apps diese Daten weiter verwerten und ob sie diese eventuell auch an Dritte weitergeben bzw. verkaufen. Häufig werden diese Daten ausgewertet, um möglichst passende Werbeeinblendungen anzuzeigen. Sehen Sie sich mit Ihrem Kind daher die Zugriffrechte bei Apps vor dem Herunterladen an und werfen Sie einen Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB).

Beachten Sie den Jugendschutz!

Um zu vermeiden, dass Kinder mit unangebrachten Inhalten konfrontiert werden, sollten Sie die Apps am Besten im Voraus testen und das Kind beim Spielen begleiten. Das Beziehen der Apps sollte die Angelegenheit der Eltern sein. Hierzu empfiehlt es sich einen PIN für die App-Käufe einzurichten. In den App-Stores von Google Play und Apple wird die USK-Freigabe neben der App angezeigt. Beim App-Download wird jedoch nicht kontrolliert, wie alt die Benutzer*innen tatsächlich sind. Eltern haben über die Jugendschutzeinstellungen der Stores die Möglichkeit, Apps entsprechend der Altersfreigaben zu erlauben bzw. zu sperren. Zudem lassen sich weitere gerätebasierte Schutzmaßnahmen vornehmen.

App-Check von mobilsicher

Was passiert unter der Oberfläche von Apps? Welche großen Firmen lesen mit, welche Daten werden versendet? Die Fragen können Sie sich mit der Datenbank „App-Check“ von mobilsicher selbst beantworten. Diese liefert genaue Informationen zum Datensendeverhalten von Android-Apps.  

Sichere und kindgerechte Apps erkennen

Nicht jede App, die auf den ersten Blick kindgerecht erscheint, ist für Kinder empfehlenswert. Einige Apps bergen auch Risiken. Ob bestimmte Apps für Ihr Kind geeignet sind, hängt vor allem davon ab, wie alt Ihr Kind ist, welche Vorlieben es hat und welche Kenntnisse bzw. Erfahrungen es im Umgang mit digitalen Angeboten bereits sammeln konnte. An den folgenden Punkten können Sie sich orientieren.

Eine kindgerechte App …

  • ist gewaltfrei und stellt ausschließlich Inhalte dar, die für das Alter angemessen sind.
  • ist einfach aufgebaut, leicht zu bedienen, benutzt eine kindgerechte Ansprache und verzichtet auf zu viel Text.
  • regt die Fantasie und die Neugier Ihres Kindes an.
  • verzichtet auf Werbung und Verlinkungen zu Sozialen Netzwerken, Werbeseiten, App-Stores oder anderen für Kinder nicht geeigneten Angeboten.
  • bietet keine Möglichkeit, kostenpflichtige Erweiterungen zu kaufen (z. B. von besonderen Spielgegenständen, die direkt aus der App heraus gekauft werden können, sogenannte In-App-Käufe).
  • lässt sich am besten auch ohne Internetanbindung anwenden.