Gefährlicher TrendHot-Chip-Challenge – Infos und Tipps für Eltern und Lehrkräfte

Aktuell kursiert die sogenannte Hot Chip Challenge in den Sozialen Medien. Hierbei sollen die Teilnehmenden einen Tortillachip mit extrem scharfem Gewürz essen. Einige Medien berichten über Notarzteinsätze an Schulen. Wir informieren, wie Schulen und Eltern mit gesundheitsgefährdenden Online-Challenges umgehen können.

Worum geht es bei der Hot-Chip-Challenge?

Auf TikTok und YouTube begegnen Kindern und Jugendlichen aktuell Videos, in denen User*innen an der #HotChipChallenge oder #OneChipChallenge teilnehmen. Bei diesem Trend besteht die Herausforderung darin, den sogenannten schärfsten Chip der Welt (ca. 2 Millionen Scoville) zu essen und dann so lange wie möglich durchzuhalten, ohne die Schärfe durch Milch o.ä. zu neutralisieren. Zur Überprüfung der Durchhaltezeit werden teilweise Timer eingesetzt. Die meist jugendlichen Teilnehmenden zeigen aufgrund des hohen Schärfegrads körperliche Reaktionen. Erhältlich ist der Tortilla-Chip, gewürzt mit der „schärfsten Chili der Welt“ über Online-Shopping-Portale wie z.B. Amazon oder auch am Kiosk. Obwohl diese Chips nicht für Minderjährige empfohlen werden, geraten sie dennoch immer wieder in Kinderhände. Besprechen Sie daher dringend mit Kindern und Jugendlichen die gesundheitlichen Risiken dieser Challenge beispielsweise Atem-, Magen- und Kreislaufprobleme oder Augenreizungen.

Was sind Challenges?

Während man früher eher von „Mutproben“ sprach, hat sich mittlerweile der englische Begriff „Challenge“ etabliert. Unter dem Sammelbegriff finden sich im Internet eine Vielzahl von Mutproben, Geschicklichkeitstests oder sportlichen Herausforderungen. Online-Challenges sind für Kinder und Jugendliche nicht nur unterhaltsam anzusehen, sie laden auch zum Mitmachen ein. Während viele Challenges auf YouTube und TikTok vor allem lustig sind, gibt es auch immer wieder gefährliche Trends. Weitere Informationen finden sich in unserem Themenbereich Challenges.

Was tun bei gefährlichen Challenges?

Unterstützen Sie Kinder und Jugendliche dabei, die Risiken von Challenges zu erkennen und richtig zu bewerten:

  • Besprechen Sie, dass unter riskanten Challenges auch viele Fakes kursieren. Ermutigen Sie Kinder und Jugendliche, die gezeigten Handlungen kritisch zu hinterfragen.
  • Bestärken Sie Kinder und Jugendliche darin, sich und andere nicht in Gefahr zu bringen und bei Aufforderungen nicht dem Gruppendruck nachzugeben.
  • Vermitteln Sie, dass die Weiterverbreitung von gefährlichen Challenges andere gefährden kann.
  • Informieren Sie andere Eltern und die Klassenleitung, wenn im Freundeskreis oder in der Schule gefährliche Challenges im Umlauf sind.
  • Melden Sie gefährliche Internet-Challenges bei internet-beschwerdestelle.de oder jugendschutz.net sowie der entsprechenden Online-Plattform.
  • Verurteilen Sie Challenges nicht pauschal. Helfen Sie interessierten Kindern und Jugendlichen dabei, harmlose Challenges zu finden.
  • Bleiben Sie im regelmäßigen Austausch mit Kindern und Jugendlichen, um zu erfahren, welche Mutproben aktuell angesagt sind.

Was können Schulen tun?

Unsere Unterrichtseinheit„Challenges – Alles nur Spaß???“ bietet pädagogischen Fachkräften Anregungen, das Thema Challenges mit Kindern und Jugendlichen zu bearbeiten. So können sie etwa mit einer Übung zur Einschätzung unterschiedlicher Challenges, die problematischen Aspekte solcher Aufforderungsspiele mit Schüler*innen diskutieren. Abschließend können sie mit der Gruppe Beispiele für positive, kooperative Challenges sammeln.

Eng verwand mit den Challenges sind auch die sogenannten Pranks. Hier werden mit versteckter Kamera Streiche gespielt und gefilmt. Das kann lustig sein, aber auch zu Selbst- oder Fremdgefährdung führen. Die Unterrichtseinheit „Pranks – Alles nur Spaß???“ regt dazu an, gemeinsam mit den Schüler*innen zu reflektieren, welche Streiche harmlos sind und wo Grenzen überschritten werden.