Infokarten für Eltern & JugendlicheZu nackt fürs Internet? Das solltest du vor dem Posten bedenken!

Viele Jugendliche stellen Bilder von sich ins Internet oder verschicken sie an Freund*innen. Und auch Kinder ohne eigenes Smartphone tauchen vielleicht bereits in den Posts ihrer Eltern im Internet auf. Leider kann es vorkommen, dass Bilder von Kindern und Jugendlichen missbraucht werden. Zum Beispiel für Mobbing-Attacken, für Erpressungsversuche oder um sie in einen sexualisierten Kontext zu stellen. Mit unserem überarbeiteten Material „Zu nackt fürs Internet?“ unterstützen wir Eltern und Jugendliche dabei, zu entscheiden, ob ein Bild ins Internet gehört oder vielleicht doch lieber privat bleiben sollte.

Leider gibt es immer wieder Fälle, in denen Bilder von Kindern oder Jugendlichen im Internet zweckentfremdet werden. Im Rahmen von Sextortion werden Betroffene zum Beispiel mit freizügigen Fotos erpresst. Wer nicht bezahlt oder weiteres Material schickt, dem wird angedroht, dass alle Bilder veröffentlicht werden. 

Mittlerweile ist auch bekannt, dass harmlose Kinderbilder im Internet massenhaft gesammelt und an anderer Stelle veröffentlicht werden. Dort stehen die Aufnahmen dann für Menschen mit sexuellem Interesse an Kindern zur Verfügung, werden sexuell kommentiert und heruntergeladen.

Ein neues Gefahren-Feld tut sich durch KI-Programme auf. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, harmlose Alltagsbilder so zu bearbeiten, dass die abgebildeten Personen darauf nackt erscheinen. Auch ist es möglich, das Gesicht einer Person täuschend echt in pornografische Aufnahmen einzufügen.

Es gibt also eine Vielzahl von Gründen, warum vor Veröffentlichung von Bildern und Videos im Internet Nutzen und Risiken abgewogen werden sollten. Auf unseren überarbeiteten Infokarten im neuen Design werden Eltern und Jugendliche anhand von zehn Fragen durch diesen Abwägungsprozess geleitet. Dabei sollen die Karten nicht so verstanden werden, dass mit ihnen jeder Inhalt vor dem Versenden auf mögliche Probleme geprüft werden muss. Vielmehr sollen sie Diskussionen anregen und Denkanstöße geben, Inhalte nicht unüberlegt im Internet zu teilen.

Zur Infokarte für Jugendliche bieten wir auch ein Begleitmaterial für die Arbeit von Medienscouts an. Bei diesem Peer-to-Peer-Projekt agieren ausgebildete jugendliche Scouts selbst als Referent*innen und qualifizieren ihre Mitschüler*innen. Außerdem stehen sie ihnen als Ansprechpartner*innen bei medienbezogenen Fragen und Problemen zur Seite.