Geregelter Umgang mit digitalen Medien

klicksafe unterstützt Eltern dabei, ihre Kinder bei der Nutzung digitaler Medien kompetent zu begleiten. Ziel ist ein sicherer, verantwortungsvoller und selbstbestimmter Umgang mit dem Internet, digitalen Spielen, Smartphones und Apps.

Medienerziehung gelingt am besten, wenn Eltern und Kinder gemeinsam die digitalen Welt erkunden. Durch aktive Begleitung können Eltern die digitalen Interessen ihrer Kinder kennenlernen, geeignete Verhaltensweisen erproben und Risiken durch technische Schutzmaßnahmen minimieren. Ein offenes Gespräch über Online-Erlebnisse und klare Regeln über Nutzungszeiten schaffen eine solide Basis für eine gesunde Mediennutzung. Vertrauen ist auch hier der Schlüssel zum Erfolg.

Ab wann sollten Kinder das Internet nutzen?

Ähnlich wie beim Einkaufen oder auf dem Spielplatz stellt sich die Frage: Wann ist Ihr Kind bereit, allein das Internet zu nutzen? Diese Entscheidung sollte davon abhängen, wie gut Ihr Kind auf die Risiken und Stolpersteine online vorbereitet ist. In der Medienerziehung bedeutet dies, dass Sie Ihr Kind beim Einstieg ins Internet eng begleiten und Ihr Kind für die weitere Nutzung befähigen sollten. Nur so können Sie sicherstellen, dass es nicht auf ungeeignete oder gefährdende Inhalte stößt. Ergänzend sollten Sie die von Ihrem Kind genutzten Geräte und Dienste sicher einstellen. Für die ersten Ausflüge ins Netz, eignen sich kindgerechte Online-Angebote, die wir für Sie zusammengestellt haben.

Auf unseren Unterseiten finden Sie spezifische Tipps für die Medienerziehung von Kindern in verschiedenen Altersgruppen:

Begleiten Sie aktiv die Mediennutzung Ihrer Kinder. Fragen Sie regelmäßig nach aktuellen Trends und Challenges oder welchen Kanälen und Influencern Ihr Kind folgt. Hier finden Sie passende Gesprächseinstiege. (Deborah Woldemichael, Leiterin klicksafe)

Ältere Kinder und der Umgang mit dem Internet

Mit zunehmendem Alter verbringen Kinder immer mehr Zeit online, insbesondere über Smartphones. Während sie sich zunehmend eigenverantwortlich bewegen, können sie auch auf Inhalte stoßen, die nicht altersgerecht oder gar verstörend sind. Themen aus der Pubertät spiegeln sich oft im Internet wider, was eine zusätzliche Herausforderung für Eltern darstellen kann. Es ist wichtig, die Vertrauensbasis aufrechtzuerhalten und im Dialog über die Online-Aktivitäten zu bleiben.

Wenn Kinder gelernt haben, sicher und verantwortungsvoll mit dem Internet umzugehen, können technische Restriktionen schrittweise gelockert werden. Die Entscheidung, wie viel Unabhängigkeit ein Jugendlicher beim Surfen erhält und welche Filter- oder Jugendschutzprogramme genutzt werden, liegt bei den Eltern.

Es ist jedoch zu beachten, dass es derzeit keine universellen Filter- oder Jugendschutzprogramme gibt, die geräteübergreifend auf Computern, Smartphones und Tablets gleichermaßen funktionieren. Daher müssen je nach Gerät unterschiedliche Einstellungen vorgenommen werden.

Filter- und Jugendschutzprogramme: Für wen eignen sie sich?

Für jüngere Kinder können Kindersuchmaschinen sowie Filter- und Jugendschutzprogramme hilfreich sein, um den Zugang zu jugendgefährdenden Inhalten zu begrenzen. Beachten Sie dabei: Technische Hilfsmittel bieten keinen vollständigen Schutz und sollten als Ergänzung zur Medienerziehung genutzt werden.

Mit zunehmendem Alter und technischem Know-how der Kinder wird es schwieriger, Filterprogramme vollständig wirksam zu halten. Filter können auch wichtige Webseiten blockieren, wie etwa solche zur Sexualaufklärung. Daher sollten die Vor- und Nachteile dieser Programme sorgfältig abgewogen werden. Weitere Informationen finden sich in unserem Themenbereich Jugendschutzprogramme.

Ratgeber für Eltern

Unsere Ratgeber, Broschüren und Familien-Checklisten unterstützen Sie dabei, Ihr Kind auf dem Weg zu einer selbständigen und verantwortungsvollen Internetnutzung zu begleiten.

Mediennutzungsvertrag & Mediengutscheine

Mediennutzungsvertrag

Der Mediennutzungsvertrag bietet Familien eine einfache Möglichkeit, klare Regeln für die Mediennutzung zu erstellen. Dieser Vertrag kann online erstellt, abgespeichert und entweder digital oder ausgedruckt unterschrieben werden. Wichtig ist, dass die Regeln gemeinsam besprochen und Kompromisse gefunden werden. Wenn Kinder sehen, dass ihre Bedürfnisse gehört und berücksichtigt werden, steigt die Akzeptanz der vereinbarten Regeln erheblich. Zudem sollte der Vertrag regelmäßig an die sich verändernden Fähigkeiten und Bedürfnisse des Kindes angepasst werden.

Mediengutscheine

Mediengutscheine sind ein hilfreiches Instrument, um Zeitabmachungen zu unterstützen und Kindern zu ermöglichen, ihre Medienzeit eigenständig zu verwalten. Dies fördert schrittweise die Übernahme von Verantwortung durch die Kinder.

Je nach Alter und Erfahrung des Kindes können auf Mediengutscheinen spezifische Zeiten für bestimmte Geräte oder Medien eingetragen werden. Für jüngere Kinder, die noch nicht lesen und schreiben können, besteht die Möglichkeit, gemeinsam mit den Eltern eine Zeitspanne in einer leeren Uhr auszumalen. Die Gutscheine können kreativ gestaltet werden, beispielsweise mit den Lieblingsmedienheld*innen des Kindes. Sobald das Kind seine Medienzeit nutzen möchte, gibt es den Gutschein bei den Eltern ab.

Mit Mediengutscheinen lernen Kinder, selbst zu entscheiden, wie sie ihre Medienzeit sinnvoll nutzen. Eltern sollten jedoch weiterhin überprüfen, ob die ausgewählten Spiele, Filme oder Videos altersgerecht und dem Entwicklungsstand des Kindes angemessen sind. Auch die vereinbarten Medienzeiten sollten regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Gute Angebote für Kinder – Informationen für Eltern

Für Kinder im Grundschulalter genügt ein überschaubares Angebot an Webseiten, Apps und guten Onlinespielen. Diese können von dem Kind immer wieder angesteuert werden. Die folgenden Punkte helfen Ihnen dabei einzuschätzen, ob ein Internet-Angebot kindgerecht ist.

Eine kindgerechte App oder Website

  • …ist gewaltfrei und stellt ausschließlich Inhalte dar, die für das Alter angemessen sind.
  • …ist einfach aufgebaut, leicht zu bedienen und benutzt eine kindgerechte Ansprache.
  • …regt die Fantasie und die Neugier Ihres Kindes an.
  • …ermuntert Ihr Kind, sich offline zu beschäftigen.
  • verzichtet auf Werbung und Verlinkungen zu Sozialen Netzwerken, Werbeseiten, App-Stores oder anderen für Kinder nicht geeigneten Angeboten.
  • …bietet keine Möglichkeit, kostenpflichtige Erweiterungen zu kaufen.
  • …lässt sich am besten auch ohne Internetverbindung nutzen.
  • …fragt keine persönlichen Daten ab und fordert keine übertriebenen Berechtigungen ein.

  • www.internet-abc.de: Im Kinderbereich des Internet-ABC werden Kinder spielerisch bei den ersten Schritten im Netz begleitet. Neben Lernmodulen und Quizaufgaben erhalten Kinder spannende Informationen in Form von Nachrichten und Quizaufgaben.
  • www.seitenstark.de: Rund 60 kindgerechte Websites für Kinder bilden zusammen "Seitenstark".
  • www.handysektor.de: Das Portal Handysektor hat u.a. Informationen zu Datenschutz, Urheberrechten und Cybermobbing für Jugendliche.
  • www.klicksafe.de/fuer-kinder: Der Kinderbereich von klicksafe mit Links zu guten Webangeboten.
  • www.fragfinn.de: Die Kindersuchmaschine fragFINN bietet einen geschützten Surfraum, der speziell für Kinder geschaffen wurde und in dem sie sich frei im Internet bewegen können, ohne auf für sie ungeeignete Inhalte zu stoßen. Der Surfraum basiert auf einer sogenannten Whitelist. Dies ist eine thematisch und zahlenmäßig umfangreiche Liste an kindgeeigneten und von Medienpädagogen redaktionell geprüften Internetseiten.
  • www.kindersache.de: Kindersache ist ein Angebot des Deutschen Kinderhilfswerkes e. V. extra für Kinder. Hier finden alle Kinder ihrem Alter entsprechende Informationen und außerdem verschiedene Browserspiele.
  • www.hanisauland.de: Die Internetseite bietet Kindern im Alter zwischen 8 und 14 Jahren einfache und verständliche Zugänge zum Thema Politik, aber auch darüber hinausgehende Informationen, Tipps, Unterhaltung und aktive Mitmachangebote an. HanisauLand ist ein Onlineangebot der Bundeszentrale.
  • ZDF logo!: Nachrichtenangebot für Kinder.
  • WDR Neuneinhalb Nachrichten: Nachrichtenangebot für Kinder.
  • Kindersache Nachrichten: Nachrichtenangebot für Kinder.
  • Deutschlandfunk Kultur Kakadu: Audioinhalte (zum Beispiel Hörspiele) für Kinder.
  • rbb Ohrenbär: Audioinhalte (zum Beispiel Hörspiele) für Kinder.
  • hr2-Kinderpodcast Wunderwigwam: Audioinhalte (zum Beispiel Hörspiele) für Kinder.
  • ZDFchen: Videoinhalte für junge Kinder.
  • Die Seite mit dem Elefanten: Videoinhalte für junge Kinder.

  • www.nummergegenkummer.de: Das Kinder- und Jugendtelefon der „Nummer gegen Kummer“ ist unter der Nummer 116 111 montags bis samstags von 14:00 – 20:00 Uhr zu erreichen. Die Anrufe sind kostenlos und anonym. Die em@il- Beratung ist rund um die Uhr erreichbar. Das Elterntelefon ist montags bis freitags von 09:00 – 11:00 Uhr und dienstags und donnerstags von 17:00 – 19:00 Uhr unter der kostenlosen Nummer 0800 – 111 0 550 zu erreichen.
  • fragzebra.de: ZEBRA ist das kostenlose Online-Beratungsangebot der Landesanstalt für Medien NRW. Alle, die Fragen zum digitalen Alltag haben, erhalten von Expert*innen eine Antwort - individuell, zuverlässig und anonym. ZEBRA ist via WhatsApp, Chat und Kontaktformular erreichbar.
  • www.juuuport.de: Auf der Internetplattform juuuport finden Jugendliche Hilfe, wenn sie z. B. schlechte Erfahrungen mit dem Internet gemacht haben. Das Besondere an juuuport ist, dass die Hilfe von anderen Jugendlichen kommt, die als Scouts dafür ausgebildet wurden.

  • www.jugendschutz.net: Sie sind im Internet auf etwas gestoßen, das Sie für illegal, jugendgefährdend oder entwicklungsbeeinträchtigend halten? Informieren Sie das Team von jugenschutz.net darüber!
  • www.internet-beschwerdestelle.de: Ihnen sind volksverhetzende Äußerungen in einem Forum aufgefallen? Oder Sie haben jugendgefährdende Darstellungen auf einer Webseite gesehen? Über ein Formular können Sie rechtswidrige Inhalte bei der Internet-Beschwerdestelle melden.