YouTuber*in werden – Traumberuf für Kinder

Wie Musik- und Filmstars sind auch YouTuber*innen große Vorbilder für Kinder und Jugendliche. Daher ist es kaum überraschend, dass viele Heranwachsende den Traum hegen, selbst YouTuber*in zu werden. Sie sehen oft nur die glamouröse Seite: Videos erstellen, ihren Hobbys nachgehen (wie Computerspielen, Reisen oder Schminken) und damit möglicherweise viel Geld verdienen.

Die Realität umfasst jedoch auch neue Funktionen und Herausforderungen, die oft übersehen werden. YouTube Shorts ermöglicht es YouTuber*innen, kurze, vertikale Videos von bis zu 60 Sekunden Länge zu erstellen und zu teilen, um ihre Reichweite zu erhöhen. YouTube Premium bietet zusätzliche Vorteile wie werbefreies Streaming, Musik-Streaming über YouTube Music und die Möglichkeit, Videos offline anzusehen. Darüber hinaus setzt YouTube zunehmend Künstliche Intelligenz (KI) ein, um Inhalte automatisch zu moderieren und Verstöße gegen die Community-Richtlinien zu erkennen. Dies kann die Sichtbarkeit der Videos beeinflussen und ist entscheidend für die Einhaltung von Richtlinien. Es ist wichtig, mit Ihrem Kind über die realistischen Aspekte dieses Berufes zu sprechen und die möglicherweise naiven Vorstellungen zu korrigieren.

Besprechen Sie mit Ihrem Kind:

  • Kosten für Technik und Ausrüstung: Die Anschaffung der notwendigen Technik, wie Kamera, Mikrofon und Schnittsoftware, kann teuer sein.
  • Aufwand und Know-how: Der Aufbau eines erfolgreichen YouTube-Kanals erfordert umfassendes Wissen über Filmen, Schneiden und Videoproduktion sowie erhebliche Zeitinvestitionen.
  • Arbeitsbelastung: Um auf YouTube erfolgreich zu bleiben, müssen YouTuber*innen kontinuierlich aktiv sein. Neben der YouTube-Präsenz sind auch andere Plattformen wie Instagram wichtig, um die Reichweite zu erhalten. Dies lässt kaum Pausen zu, da sonst die Reichweite sinkt und damit auch die Werbeeinnahmen.
  • Privatsphäre:YouTuber*innen müssen bereit sein, viele persönliche Informationen aus ihrem Leben zu teilen, was sie anfällig für Kritik und Cybermobbing macht.

Aktiv auf YouTube

Bevor Ihr Kind eigene YouTube-Clips veröffentlicht, sollte es folgende Punkte beachten:

  • Google-Konto: Für die Erstellung eines YouTube-Kanals benötigt man ein Google-Konto. Laut DSGVO müssen Nutzer*innen mindestens 16 Jahre alt sein, um die Verantwortung für den Umgang mit personenbezogenen Daten vollständig zu verstehen. Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist zudem die Zustimmung der Eltern erforderlich, um einen YouTube-Kanal zu erstellen.
  • Privatsphäre wahren: Der YouTube-Nutzername sollte keine Rückschlüsse auf persönliche Informationen wie den echten Namen, das Alter oder den Wohnort zulassen. Beim Erstellen von Videos ist es wichtig, private Bereiche wie das Kinderzimmer zu vermeiden und nur diejenigen Aspekte des persönlichen Lebens zu zeigen, mit denen man sich wohlfühlt.
  • Privatsphäre-Einstellungen nutzen: Für jedes auf YouTube veröffentlichte Video sollten die Privatsphäre-Einstellungen angepasst werden. Videos können entweder öffentlich, nur für bestimmte Personen oder als „nicht gelistet“ hochgeladen werden. Letzteres bedeutet, dass nur Personen mit dem Link Zugang haben, jedoch kann der Link von Dritten weitergegeben werden.
  • Urheberrecht beachten: Auf YouTube gelten strenge Urheberrechtsgesetze. Nutzer*innen dürfen keine fremden Videos ohne Erlaubnis hochladen. Auch bei Aufnahmen von Personen im Video sollte deren Zustimmung eingeholt werden, insbesondere bei „peinlichen“ Szenen. Musik sollte, wenn möglich, selbst erstellt oder aus Quellen verwendet werden, die unter Creative Commons lizenziert sind, um rechtliche Probleme zu vermeiden.
  • Kommentarfunktion: Der Umgang mit Kritik ist ein wichtiger Aspekt. Bereiten Sie Ihr Kind darauf vor, dass nicht alle Kommentare positiv sein werden. Erklären Sie, wie man Kommentare melden oder die Kommentar-Funktion in den YouTube-Einstellungen ausschalten kann. Saferinternet.at bietet detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Verwaltung und Meldung von Kommentaren.