Soziale Netzwerke sicher nutzen
In Sozialen Netzwerken treffen sich Menschen aus aller Welt. Die vielen Möglichkeiten sich zu vernetzen fasziniert Erwachsene, Jugendliche und Kinder. Sie tauschen sich über Hobbies, gemeinsame Interessen und Vieles mehr aus. Doch was genau fasziniert vor allem Jugendliche an Social Media und veranlasst sie auch teils sehr persönliche Infos von sich preiszugeben?
Soziale Medien kommen den Interessen von Jugendlichen entgegen und unterstützen beim Bewältigen von Entwicklungsaufgaben. Sie brennen darauf, sich selbst darstellen zu können. Interessen und das soziale Umfeld repräsentieren schließlich die Persönlichkeit und das wiederum verschafft Anerkennung durch Andere. In den meist erwachsenenfreien Räumen, können sich Jugendliche zudem ausprobieren, ohne elterliche Bewertung oder Sanktionen befürchten zu müssen.
In kürzester Zeit und ohne großen Aufwand kann ein junger Mensch in Sozialen Netzwerken Identitätsmodelle ausprobieren und bekommt sogleich Rückmeldung von der Internetgemeinschaft. Die Plattformen werden so im Hinblick auf Prozesse des Identitätsmanagements genutzt. Den meisten Jugendlichen ist es dabei wichtig, authentisch zu sein und gleichzeitig möglichst cool, sexy, seriös oder lustig „rüberzukommen“.
Social Media ist multi-funktionell und spricht durch die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten nahezu jede Stimmungslage an. Bei „Null Bock“-Laune kann man einfach durch Profile oder Gruppen klicken, Applikationen nutzen u.v.m. Bei Tatendrang kann man aktiv werden, d.h. kommunizieren und sich verabreden. Letztlich gibt es wie im realen Leben auch einen „Gruppenzwang“, dem sich Jugendliche gerne beugen, um sich in ihrer sozialen Bezugsgruppe zu messen. Sind fast alle Freund*innen in einem Social Network angemeldet, so muss der Jugendliche dieses natürlich ebenfalls ausprobieren. Ansonsten liefe er oder sie Gefahr, nicht mehr „up to date“ zu sein.
Fast alle Sozialen Netzwerke bieten vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten, z.B. Chats, Nachrichten oder Gruppen. Jugendliche stärken hier ihre Identität und erhalten im Gegenzug die Selbstbestätigung durch Gleichaltrige. Es ist sehr einfach, andere mit gleichen Interessen zu treffen und sich darüber auszutauschen. So ist man nicht mehr von den lokalen Gegebenheiten im Wohnort oder im direkten Umfeld abhängig.
Tipps für Eltern
Oft stecken Streitigkeiten unter Freund*innen oder eine problematische Klassensituation hinter Mobbingattacken. Sprechen Sie mit Ihrem Kind und informieren Sie ggf. die Lehrperson, um gemeinsam eine Lösung zu finden.
Generell sollten Kinder und Jugendliche den Kontakt sofort abbrechen, wenn die Fragen der Chatpartner*innen unangenehm werden oder sie sich bedrängt fühlen. Weisen Sie Ihr Kind frühzeitig darauf hin, sich niemals alleine mit einer Online-Bekanntschaft zu treffen.
Jeder Mensch hat das „Recht am eigenen Bild“. Bilder, die ohne Zustimmung der Abgebildeten gepostet werden, können gemeldet oder gelöscht werden. Im schlimmsten Fall kann man auch strafrechtlich dagegen vorgehen.
Durch Meldebuttons, die inzwischen in jedem Netzwerk vorhanden sind, kann man Verstöße, wie die Erstellung von Fake-Profilen dem Seitenbetreiber melden. Der Handlungsspielraum erstreckt sich dann von Verwarnung über Löschung der Profile der Täter*innen bis hin zu strafrechtlicher Verfolgung.
In iOS ist es möglich, die Funktion In-App-Käufe zu deaktivieren. Bei Android-Geräten kann man einen Pin festlegen, der vor einem In-App-Kauf abgefragt wird.