Instagram gehört nach wie vor zu einem der beliebtesten Sozialen Netzwerke. Die Vielzahl an Möglichkeiten, die Insta bietet, birgt allerdings auch einige Risiken. Eltern sollten bestenfalls gleich beim ersten Login darauf achten, dass die App kindersicher eingestellt ist. So kann Gefahren wie Cybergrooming, Hass-Nachrichten oder Cybermobbing vorgebeugt werden. In diesem Themenbereich geben wir Ihnen wichtige Informationen, die sie wissen sollten, wenn Ihr Kind Instagram nutzt.
Was ist Instagram?
Nach der Registrierung bei Instagram wird ,ähnlich wie bei Facebook, ein eigenes Profil anlegt. Hier kann man ein Profilbild und persönliche Daten, wie den Wohnort oder bestimmte Vorlieben eingeben. Im Profil werden dann alle hochgeladenen Beiträge gespeichert, die je nach Privatsphäre-Einstellungen, für andere Nutzer*innen einsehbar sind.
Jugendliche ab 13 Jahren können ihrer Kreativität bei der Verwendung von Funktionen wie Stories und Reels freien Lauf lassen. Über die Kommentarfunktion und den Chat können sie mit anderen Nutzer*innen in Kontakt treten.
Neben vielen Unternehmen nutzen auch zahlreiche Influencer*innen Instagram, um mit der Bewerbung von Produkten ihr Geld zu verdienen. Sie versuchen die junge Generation mit ihren Beiträgen zu beeinflussen. Negative Einlüsse sind oft durch verzerrte Wirklichkeitsdarstellungen und problematische Inhalte und Rollenbilder zu erkennen. Mehr zum Thema Influencer*innen finden Sie auch in unserem passenden Themenbereich.
Jugendliche stehen ständig unter dem Druck sich mit Anderen messen zu müssen. Die zur Verfügung stehenden Bearbeitungsfilter verstärken diesen Druck zusätzlich. Die „Schönheitsfilter“ können Gesichter so verzerren, dass man sich selbst nicht mehr wiedererkennt. Unser Material „Selfies, Sexting, Selbstdarstellung“ kann Hilfestellung dabei leisten, Kinder frühzeitig dafür zu sensibilisieren und deutlich zu machen, dass nicht alles was sie online sehen, der Realität entspricht.
Sichere Nutzung von Instagram
Privatsphäre und Datenschutz
Für minderjährige Nutzer*innen gilt seit August 2021 die Voreinstellung „privates Konto“. So kann man selbst entscheiden wer die eigenen Inhalte sehen darf. Diese Einstellung kann allerdings jederzeit wieder selbst geändert werden, so dass das Profil öffentlich ist.
Eltern sollten unbedingt darauf achten, dass Jugendliche das „private Konto“ beibehalten und nicht zu viel von sich preisgeben. So kann Risiken wie ungewollter Kontaktaufnahme und Cybergrooming vorgebeugt werden. Trotzdem sollten Sie Ihr Kind für ungewollte Kontakaufnahme sensibilisieren. Generell sollten Kinder und Jugendliche den Kontakt sofort abbrechen, wenn die Fragen der Chatpartner*innen unangenehm werden oder sie sich bedrängt fühlen.
Werden Jugendliche trotzdem mit unangemessen Beiträgen oder Nachrichten konfrontiert, bietet Instagram die Möglichkeit Beiträge, Konten oder Nachrichten zu blockieren und/ oder zu melden. So werden sie nicht mehr angezeigt und eventuell sogar von Instagram vollständig gelöscht.
Unabhängig von den Bildern und Videos anderer Nutzer*innen sollten Jugendliche auch besonders darauf achten, was sie selbst in Instagram hochladen. Um sich hier sicherer zu fühlen, können Sie sich als Eltern und die Jugendlichen selbst beispielsweise folgende Fragen stellen:
- Lässt das Bild Rückschlüsse auf den Wohnort oder Ähnliches ziehen?
- Ist der Beitrag eventuell zu freizügig?
- Sieht man auf der Datei Personen, die man vorher nicht um Einverständnis gefragt hat?
Kann man eine oder mehrere der Fragen mit ja beantworten, sollte man von einer Veröffentlichung absehen. So können viele Probleme umgangen werden.
Die Beiträge der Personen denen man „folgt“, werden im sogenannten Instagram-Feed angezeigt. Sie können geliket, kommentiert oder geteilt werden. Sortiert werden können sie nach dem dem Tag der Veröffentlichung, den Beiträgen von „Favoriten“ oder standartgemäß durch einen Algorithmus. Instagram entscheidet anhand der bereits gesammelten Daten über eine Person, welche Beiträge für diese eher interessant sein könnten. Diese Daten sammelt Instagram unabhängig von den persönlich eingestellten Datenschutz- oder Privatsphäre-Einstellungen.
In unserem Instagram-Flyer finden Jugendliche zusätzlich wichtige Sicherheits- und Privatsphäre-Einstellungen und hilfreiche Tipps, wie man sich im Fall von (Cyber)Mobbing oder Belästigung richtig verhält.
Sicherheit und Login
Nach der Registrierung ist es ratsam die Zweistufige Authentifizierung einzustellen. So schützt man das eigene Konto zusätzlich, neben einem sicheren Passwort, vor Fremden. Sollte sich jemand über ein „fremdes“ Gerät in das eigene Konto einloggen, bekommt man eine SMS mit einem Anmeldecode zugesendet, den man für den Login benötigt.
Inhalte verwalten
Die scheinbare Anonymität und ständige Verfügbarkeit des Internets senkt die Hemmschwelle für Beleidigungen, Hass und Mobbing. Cybermobbing zeigt sich dann oftmals in Form von hämischen Bemerkungen zu Fotos oder beleidigenden Privatnachrichten.
Um dem entgegenzuwirken bietet Instagram, neben dem Melden von Nachrichten und Kommentaren, die Möglichkeit Kommentare und Like-Anzahlen unter eigenen und fremden Beiträgen komplett auszublenden. Diese Option kann Jugendlichen helfen, sich den ständigen Vergleichen zu entziehen. Zusätzlich lassen sich unterschiedliche Filter aktivieren, um automatisch beleidigende Kommentare zu verbergen. Auch Kommentare, die Wörter enthalten, die Instagram am häufigsten gemeldet werden, können verborgen werden. Gibt es bestimmte Wörter, die nicht unter eigenen Beiträgen auftauchen sollen, so kann auch ein manueller Filter aktiviert werden.
Nutzungszeiten verwalten
Um besser darauf achten zu können wie viel Zeit man in der App verbringt, stellt Instagram einige Funktionen zur Verfügung. Auf dem Profil hat man die Möglichkeit die eigene Aktivität einzusehen, die Nutzungszeiten durch Erinnerungen zu begrenzen und Push-Benachrichtigungen abzustellen. Diese Funktionen sind für Kinder und Jugendliche selbst, als auch für Eltern, sehr hilfreich, um das Nutzungsverhalten im Blick zu behalten.
In Folge 4 unseres Podcasts „klicksafe fragt...“ setzen wir uns mit der Frage „Wie können wir unser digitales Wohlbefinden steigern?“ auseinander. Mit der Kommunikationswissenschaftlerin Dr. Ruth Wendt versuchen wir Antworten darauf zu finden, wie wir unser digitales Wohlbefinden steigern können. Besonders im Fokus steht dabei auch wieder die Frage, wie Kinder und Jugendliche einen gesunden Umgang mit digitalen Medien erlernen können.
Kontrollfunktion Elternaufsicht
Seit Juni 2022 bietet Instagram mit der „Elternaufsicht" die Möglichkeit die Aktivitäten Ihrer Kinder besser im Blick zu behalten. Mit der Funktion können Sie beispielsweise Zeitlimits setzen und Pausenzeiten einstellen, gemeldete Inhalte und Accounts überprüfen oder einen Überblick über die Follower Ihrer Kinder erhalten. Private Nachrichten sind von der Aufsicht ausgeschlossen.
Anfang 2023 wurde die „Elternaufsicht" aktualisiert und bietet jetzt mehr Möglichkeiten. Eltern können nun auch die Privatsphäre- und Kontoeinstellungen ihres Kindes einsehen. Werden diese geändert, erhalten Eltern eine Benachrichtigung. Zudem können Eltern sehen, welche Konten ihr Kind blockiert hat.
Die Funktion bedarf der Zustimmung beider Seiten und man benötig als Elternteil ebenfalls einen Instagram-Account. Sie können Ihrem Kind über den Punkt „Elternaufsicht“ in den Einstellungen eine Anfrage senden, um die Elternaufsicht zu aktivieren. Sie kann jederzeit wieder beendet werden und endet automatisch, wenn Ihr Kind 18 Jahre alt wird.