WhatsApp - Risiken und Tipps
Auch im Internet sollte man die „Orte“ kennen, an denen sich Kinder und Jugendliche bewegen. Chat-Partner*innen sind nicht immer die, für die sie sich ausgeben. Ob nun im Chat oder in Sozialen Netzen: Cybergrooming ist leider nie auszuschließen. Täter* innen versuchen einen vertrauensvollen Kontakt zu ihren meist minderjährigen Opfern anzubahnen, um sie im weiteren Verlauf sexuell zu missbrauchen. Machen Sie Kindern und Jugendlichen bewusst, dass das Verschicken von persönlichen Daten nicht mehr rückgängig zu machen ist.
Es kann sehr verstörend auf Kinder und Jugendliche wirken, wenn sie unangemessene Inhalte zugesendet bekommen. Allerdings sind es auch oft Klassenchats oder Ähnliches in denen solche Dateien von den Jugendlichen weitergesendet werden. Klären Sie Kinder und Jugendliche auf, dass das Weiterleiten von unangemessenen oder verbotenen Inhalten strafbar ist.
Die scheinbare Anonymität und ständige Verfügbarkeit des Internets senkt die Hemmschwelle für Beleidigungen, Hass und Mobbing. Cybermobbing zeigt sich dann oftmals in Form von hämischen Bemerkungen zu Fotos oder beleidigenden Privatnachrichten – für Betroffene eine unerträgliche Situation.
Tipps für Eltern
Auf der Webseite www.medien-kindersicher.de finden Sie eine Anleitung für die wichtigsten Sicherheitseinstellungen von WhatsApp. Wählen Sie dafür auf der Startseite einfach das Gerät des Kindes aus (zum Beispiel „Smartphone“), das richtige Betriebssystem („Android“ oder „iOS“) und dann „WhatsApp“.
Oft stecken Streitigkeiten unter Freund*innen oder eine problematische Klassensituation hinter Mobbingattacken. Sprechen Sie mit Ihrem Kind und informieren Sie ggf. die Lehrperson, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Nutzen Sie die „Blockieren“-Funktion und machen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Bildschirmfotos von den betreffenden Äußerungen oder Bildern. Schalten Sie bei Gewaltandrohungen oder tätlichen Übergriffen die Polizei ein!
Generell sollten Kinder und Jugendliche den Kontakt sofort abbrechen, wenn die Fragen der Chatpartner*innen unangenehm werden oder sie sich bedrängt fühlen. Weisen Sie Ihr Kind frühzeitig darauf hin, sich niemals alleine mit einer Online-Bekanntschaft zu treffen. Mit dem klicksafe-Plakat können Sie Warnsignale im Chat thematisieren und Ihr Kind für die Gefahren in Chats sensibilieren.
Machen Sie Ihrem Kind bewusst, dass das Weiterleiten von unangemessenen oder verbotenen Inhalten strafbar ist. Bei unzulässigen Inhalten, sollte es diese schnellstmöglich melden und löschen. Um sich vor solchen Bildern und Videos zu schützen, kann man die automatische Downloadfunktion abschalten.
In der Vergangenheit ist es immer wieder vorgekommen, dass WhatsApp-Nutzer*innen von Unbekannten zu Gruppenchats hinzugefügt wurden. In den Chats wurden dann illegale Inhalte gepostet, die durch den automatischen Download (siehe Automatischen Download deaktivieren) auch auf den Handys von nichtsahnenden Personen landeten.
Am einfachsten schützen Sie sich vor dieser Situation, indem Sie WhatsApp gleich so konfigurieren, dass nur Personen aus der eigenen Kontaktliste einen zu Gruppenchats hinzufügen dürfen. Dazu gehen Sie in Einstellungen > Account > Datenschutz > Gruppen. Unter dem Punkt „Diese Personen können mich Gruppen hinzufügen“ ist in den Voreinstellungen „Jeder“ ausgewählt. Hier sollten Sie nun „Meine Kontakte“ auswählen oder weitere Ausnahmen hinzufügen unter „Meine Kontakte außer ...“.
Sie haben WhatsApp so eingestellt, dass Sie oder Ihr Kind Gruppenchats nicht einfach hinzugefügt werden kann? Dennoch können Sie Einladungen erhalten. Hier ist Vorsicht geboten. Sie sollten nur Einladungen annehmen, wenn Sie den Absender gut kennen bzw. eine Einladung erwarten. Hinter Einladungen von Unbekannten können sich Täuschungsversuche oder Chats mit illegalem und sogar strafbaren Inhalten verbergen. Durch den automatischen Download von Medien, Links und Dokumenten (siehe Automatischen Download deaktivieren) können illegale Inhalte ungewollt auf dem eigenen Handy landen.
Wenn Sie eine Einladung bekommen, erhalten Sie die Optionen der Gruppe beizutreten, diese zu melden, zu Blockieren oder die Person, die einen eingeladen hat zur Kontaktliste hinzuzufügen. Wenn Sie unsicher ist, von wem die Einladung kommt, nutzen Sie die Funktion Melden oder Blockieren.
Sind Sie oder Ihr Kind aus Versehen doch einer Gruppe beigetreten, können Sie diese auch nachträglich wieder verlassen und sie bei WhatsApp melden. In den Einstellungen wählt man den untersten Punkt „Mehr“ aus und kann im nächsten Menü „Melden“ oder „Gruppe verlassen“ auswählen.
Bevor Bilder oder Videos weitergeleitet werden, sollte immer das Recht am eigenen Bild beachtet werden. Generell gilt, dass jedes Bild dem Urheberrecht unterliegt und somit eine Abmahnung bei ungefragter Nutzung möglich ist.