Smartphones sicher einstellen für Kinder und Jugendliche
Das Thema Sicherheit in Hinblick auf die Nutzung eines Smartphones hat viele Facetten. Da gibt es zum einen die verschiedenen Sicherheitseinstellungen, die am Gerät selbst vorgenommen werden können. Zum anderen kann das Smartphone auch mittels Apps geschützt werden.
Kinderleicht vor Zugriffen gesichert
Smartphones sind kleine Computer. So wie Sie zu Hause Ihren Computer sichern, sollte auch das Smartphone Ihres Kindes gesichert sein. Dafür sollten Sie und Ihr Kind sich die Sicherungseinstellungen des Smartphones gemeinsam ansehen und sie zusammen einrichten. Bei Android-Geräten sollte unter anderem ein Virenscanner installiert wird. Dazu gehört auch, das Smartphone am besten per PIN oder Passwort und Bildschirmsperre vor fremden Zugriffen zu schützen. Ein gutes Passwort ist dabei sicherer als eine nur aus Zahlen bestehende PIN. Allerdings hilft das beste Passwort nichts, wenn man es sich nicht merken kann. Gerade bei jüngeren Kindern sollten Sie sich das Passwort gemeinsam überlegen. Um sich das Passwort besser zu merken, kann ein Merksatz überlegt werden, der dann abgekürzt wird. Wichtig ist dabei, dass neben Buchstaben mit Groß und Kleinschreibung ebenso Zahlen und Sonderzeichen im Satz vorkommen. Zudem sollten Passwörter regelmäßig geändert werden.
Einige Geräte erlauben auch ein Entsperren über ein zuvor festgelegtes Muster, durch einen Fingerabdruckscan oder durch das Scannen der Gesichtsmerkmale. Ein Muster ist im Vergleich zu PIN oder Passwort unsicherer. Es hat unter anderem den Nachteil, dass auf dem Bildschirm sichtbare Spuren durch Fingerabdrücke entstehen können und das Muster so leicht(er) erraten werden kann. Ihr Kind sollte das Display daher regelmäßig säubern oder das Gerät gleich durch ein Passwort schützen.
Funktionen wie Bluetooth und WLAN sollten möglichst nur bei Bedarf eingeschaltet werden. Bei öffentlichen WLANs ist generell Vorsicht geboten. Meist sind sie ungesichert und können es so Dritten ermöglichen, die Daten auf dem Übertragungsweg abzufangen. Deshalb sollten über öffentliche WLANs keine sensiblen Daten versendet werden. Viele Anwendungen und Betriebssysteme greifen auch auf den aktuellen Standort zu. So können regelrechte Bewegungsprofile des Geräts bzw. Ihres Kindes erstellt werden. Auch die Kamerafunktion vieler Smartphones kann Daten sammeln, indem sie den Datei-Informationen der Fotos den Aufnahmeort (den sogenannten „Geo-Tag“) hinzufügt. Das „Geo-Tagging“ können und sollten Sie mit Ihrem Kind bei den Einstellungen der Kamera deaktivieren.
Wie kann mein Kind seine Daten schützen?
Oft werden persönliche Daten (Kontakte, aktueller Standort, …) ganz unbemerkt und ungewollt gesammelt und übermittelt. Deshalb sollte man beim ersten Einrichten des Smartphones die vorgeschlagenen Standardeinstellungen vom Betriebssystem nicht übernehmen. Besser ist hier genau zu prüfen, mit welchen Einstellungen Datenflüsse eingedämmt werden können. Zudem sollten die bereits ab Werk auf dem Gerät installierten Apps genau angeschaut werden. Apps die nicht benötigt werden, sollten entweder deinstalliert oder – so nicht möglich – zumindest deaktiviert werden. Zudem gilt: Je mehr Apps im Hintergrund laufen, desto mehr Daten werden übermittelt. Vereinbaren Sie daher mit Ihrem Kind, dass es alle Anwendungen, die es gerade nicht braucht, abschaltet – dies wirkt sich zudem positiv auf den Akkuverbrauch aus. Meiden Sie Apps, die unnötig viele Berechtigungen einfordern.
Viele Kinder und Jugendliche haben auf dem Smartphone Fotos, Nachrichten und Kontakte gespeichert, die eine große Bedeutung für sie haben. Ein Verlust kann dann schmerzlich sein. Eine regelmäßige Sicherung dieser Daten (Backup), z. B. auf dem Computer oder auf einer externen Speichereinheit wie einer Festplatte, ist hilfreich und sinnvoll. Adressbuch und Fotos lassen sich meist mit einem Programm vom Smartphone auf den Computer kopieren. Es gibt auch einige Apps die regelmäßig ein Backup durchführen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, verschlüsselt seine Daten auf dem Smartphone. Eine Verschlüsselung kann je nach Betriebssystem in den Einstellungen aktiviert werden. Unterstützt das Gerät externe Speicherkarten, müssen diese separat verschlüsselt werden. So wird ein einfaches Auslesen der dort gespeicherten Daten verhindert bzw. deutlich erschwert. Besonders sensible Daten, wie z. B. Passwörter, sollten von vornherein nicht auf dem Smartphone gespeichert werden.
Betriebssysteme
Je nachdem, mit welchem Betriebssystem ein Smartphone ausgestattet ist, stehen auch unterschiedlich viele Apps zur Verfügung. So stehen für das Betriebssystem iOS nur vergleichsweise wenige Geräte zur Verfügung (ausschließlich iPhones). Vor allem für das Betriebssystem Android, gibt es von verschiedenen Herstellern ein breiteres Angebot an Smartphones in ganz unterschiedlichen Preisklassen.
Tarife
Um die richtige Tarif-Entscheidung zu treffen, sollte man sich vorher bewusstmachen, wie viel man im Monat durchschnittlich telefoniert, surft und simst. Um die Auswahl zu erleichtern, gibt es online Tarifrechner, die Preise vergleichen und übersichtlich anzeigen. Eine gute Preisvergleichsseite ist www.verivox.de.
Prepaid
Ein Vorteil von Prepaid-Tarifen ist, dass diese keine feste Vertragslaufzeit haben und somit jederzeit beendet werden können. Prepaid bedeutet, dass das Guthaben des Smartphones mit einem bestimmten Betrag aufgeladen wird, der dann im Anschluss für mobile Daten, Telefonate oder SMS genutzt werden kann. Ist das Guthaben verbraucht, können Gespräche oder SMS nur noch empfangen werden. Internetnutzung ist dann nur noch über WLAN möglich.
Vertrag
Je nach Vertrag kann man zwischen verschiedenen Laufzeiten wählen, bei denen monatlich ein festgelegter Betrag anfällt. In der Regel haben sie eine Laufzeit von 24 Monaten und verlängern sich automatisch, wenn man nicht rechtzeitig kündigt. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, ob die anfallenden monatlichen Kosten auch langfristig bezahlbar sind.