MedienerziehungKriegsbilder und Hetze: So helfen Sie Kindern und Jugendlichen bei der Verarbeitung

Misshandelte Frauen, bewaffnete Entführungen, verängstigte Kinder – der Terrorangriff auf Israel schockiert und polarisiert. In Sozialen Medien wie TikTok und Videoportalen wie YouTube können Kinder und Jugendliche auf verstörende Gewaltdarstellungen sowie antisemitische und muslimfeindliche Propaganda stoßen. Wir informieren, wie Sie Kindern und Jugendlichen helfen können, das Geschehen einzuordnen und zu verarbeiten.

Aktuell kursieren in Social Media Videos und Bilder vom Terrorangriff der Hamas auf Israel. Sie zeigen, wie junge Frauen, Paare und Familien gewaltsam verschleppt werden. Auch gibt es Aufnahmen von sexueller Gewalt gegen junge Frauen. Mit älteren Aufnahmen von brutalem Vorgehen israelischer Soldaten gegen Minderjährige wird wiederum gezielt versucht, den Überfall zu relativieren. Junge Nutzer*innen von Social-Media-Diensten können sich mit den Opfern aufgrund ihres Alters besonders leicht identifizieren.

Kinder und Jugendliche benötigen Unterstützung bei der Einordnung und in der Verarbeitung belastender Bilder oder Kommentare. Die Auseinandersetzung mit dem Krieg und die Thematisierung des Nahost-Konflikts spielt aktuell auch in Schulen eine große Rolle. Neben den Erziehungsberechtigten sind Lehrkräfte wichtige Ansprechpersonen für Heranwachsende. Wie können Lehrkräfte den Krieg im Unterricht thematisieren? Wie können sie Kinder und Jugendliche im Umgang mit Desinformation stärken und die Medien- und Demokratiekompetenz fördern?

In unseren Infoblättern fassen wir die wichtigsten Tipps und Links für Eltern und für Lehrkräfte zusammen. Die Infoblätter stehen kostenfrei bei klicksafe zum Download zur Verfügung.

Infoblätter zum Umgang mit Bildern und Nachrichten zu Krieg

Medienerziehung in Kriegszeiten – eine Herausforderung für Eltern. Worauf sollten Eltern jetzt verstärkt achten? Wo können sich Kinder und Jugendliche sicher informieren und Unterstützung erhalten? Antworten gibt unser Infoblatt.

Wie kann Krieg im Unterricht thematisiert werden? Welche Kompetenzen im Umgang mit Medien sind für Schüler*innen in diesem Zusammenhang wichtig? Auf unserem Infoblatt erhalten pädagogische Fachkräfte Hilfestellung.

Wie können wir Kinder vor expliziten Kriegsbildern schützen?

Altersgerechte Nachrichten

Kinder benötigen vor allem Zugang zu altersgerecht aufbereiteten Nachrichteninhalten. Eine Zusammenstellung von guten Angeboten finden Sie in unseren Infoblättern. Nachrichten für Erwachsene können Kinder leicht überfordern und verängstigen. Erziehungsberechtigte und Lehrer*innen sollten mit Kindern und Jugendlichen im Austausch darüber bleiben, was sie in den Medien gesehen haben. Dafür reicht es oft auch schon interessiert nachzufragen und sich als Gesprächspartner*in anzubieten.

Kindgerechte Suchmaschinen

Im Internet finden sich leider auch drastische Darstellungen des Kriegs. Für jüngere Kinder ist es wichtig, dass sie einen altersgerechten Zugang zum Internet bekommen. Auf der Suche nach Informationen sollten Kinder zum Beispiel Kindersuchmaschinen wie Frag Finn und Blinde Kuh benutzen. Denn die gängigen Suchmaschinen für Erwachsene zeigen auch bei strenger SafeSearch-Einstellung problematische Suchergebnisse.

Meldemöglichkeiten

Schließlich kann es helfen, Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, dass sie sich wehren können. Wer zum Beispiel in Social Media mit verstörenden Inhalten konfrontiert wird, kann diese Inhalte bei dem Dienst melden und damit andere vor dieser unangenehmen Erfahrung schützen. Bei jugendschutz.net und bei der Internetbeschwerdestelle sind Beschwerden möglich. Bieten Sie jüngeren Kinder an, dass Sie bei einer Meldung helfen können, wenn es alleine noch nicht klappt.