FSM veröffentlicht Statistik zu Onlinebeschwerden 2018

Die FSM-Beschwerdestelle erreichte 2018 mit 6.733 Meldungen über illegale oder jugendgefährdende Onlineinhalte einen neuen Höchststand. Während die Beschwerden über Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendlichen leicht gesunken sind, gibt es einen starken Anstieg der Beschwerden über Pornografie.

Im Jahr 2018 hat die Beschwerdestelle der FSM (www.fsm.de/beschwerdestelle) 6.733 Meldungen über illegale oder jugendgefährdende Onlineinhalte erhalten und damit mehr als je zuvor. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um rund 20 % (2017: 5.614 Beschwerden).

Von den eingegangenen Hinweisen enthielten nach Prüfung der FSM 1.069 (16 %) Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendlichen (2017: 1.155 Beschwerden). Wenn solche Inhalte auf deutschen Servern gespeichert sind, leitet die FSM die Hinweise an das Bundeskriminalamt weiter. Bei den Inhalten, die in Deutschland gehostet waren (238 Fälle), konnte eine Entfernungsquote von 100 % erreicht werden. Zwei Tage nach Erstmeldung waren bereits 80 % entfernt, nach sieben Tagen konnte keiner der Inhalte mehr abgerufen werden. Von den im Ausland gehosteten Inhalten befanden sich die meisten auf Servern in den USA (241 Fälle), gefolgt von den Niederlanden (132 Fälle), Russland (62 Fälle) und Frankreich (45 Fälle). 77 % der im Ausland gehosteten Inhalte konnten 2018 innerhalb von vier Wochen nach Erstmeldung entfernt werden. Das ist eine leichte Verbesserung im Vergleich zu 2017 (72 % Löschquote nach vier Wochen). Bei im Ausland gehosteten Inhalten bereitet insbesondere die Entfernung virtueller Missbrauchsdarstellungen und Posendarstellungen Minderjähriger Probleme. Die Verbreitung derartiger Inhalte ist in vielen Ländern, anders als in Deutschland, zulässig.

Die Anzahl der Meldungen über pornografische Inhalte ist gestiegen. Mit 2.381 berechtigten Fällen (35 %) machten diese 2018 den größten Anteil insgesamt aus (2017: 1.375 Fälle, 24 %). Bei den meisten Inhalten handelte es sich um gezeichnete Pornografie, die in sozialen Netzwerken von Nutzern verbreitet wurde oder um Hinweise auf Kindesmissbrauchsdarstellungen, bei denen nach Prüfung durch die Beschwerdestelle aber pornografische Inhalte mit Erwachsenen festgestellt wurden. Es werden sehr viel mehr Fälle von Darstellungen, in denen es vermeintlich um den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen geht, gemeldet (2018: 2.597 Fälle), als sich nach der Prüfung durch die FSM bestätigen (2018: 1.069 Fälle). In vielen Fällen ist das Alter der abgebildeten Personen auf den ersten Blick nicht eindeutig bestimmbar, da bspw. mit Kinderaccessoires oder -kleidung gearbeitet wird.

Weitere Auswertungen und Grafiken der Statistiken finden Sie unterwww.fsm.de/de/statistik-beschwerdestelle

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Nutzerinnen und Nutzer können jugendgefährdende und strafbare Onlineinhalte bei verschiedenen Melde- und Beschwerdestellen, so genannten Hotlines, melden.