Jetzt auch in DeutschlandDas müssen Eltern über die neue App Threads wissen

Die Messaging-App Threads von Meta ist nun auch in Deutschland nutzbar. Im Juni brach Threads Rekorde - innerhalb von nur vier Tagen meldeten sich über 100 Millionen Nutzer*innen an. Nur in der Europäischen Union nicht. Mittlerweile kann Threads in den gängigen App-Stores innerhalb der EU heruntergeladen werden. Welche Risiken die App Threads birgt und was Eltern nun beachten sollten, erklären wir in unserem Artikel.

Threads ist eine neue Messaging-App, die eng mit Instagram verbunden ist. Um sie in vollem Umfang nutzen zu können, muss bereits ein Instagram-Account bestehen. Ohne Instagram-Account kann man die Beiträge anderer Nutzer*innen zwar lesen, aber nicht selbst posten, kommentieren oder interagieren. Die Funktionen von Threads erinnern stark an die Plattform X (ehemals Twitter). Threads ermöglicht das Teilen von kurzen Nachrichten, die zu längeren Konversationen ausgebaut werden können. Außerdem können Bilder, Videos und Links in die Beiträge integriert werden.

Ist Threads sicher für Kinder und Jugendliche?

Mindestalter

Threads legt in den Nutzungsbedingungen der Plattform ein Mindestalter von 13 Jahren fest. Warum Plattformen ein Mindestalter festlegen, haben wir in diesem Artikel erklärt.
Achtung: In den großen App-Stores weichen die Altersfreigaben davon ab (Stand: 15.12.2023). Im Google Play Store ist Threads mit einer USK ab 12 Jahren freigegeben. Auch im Apple App Store ist Threads ab 12 Jahren erhältlich.

Verknüpfung mit Instagram

Um Threads zu in vollem Umfang zu nutzen, ist zwingend ein Instagram-Account nötig. Es ist nicht möglich, ausschließlich einen Threads-Account anzulegen. Eltern sollten daher bedenken, dass ihr Kind sehr wahrscheinlich beide Plattformen nutzen wird. Weitere Informationen zu Instagram und ob die Plattform für Kinder und Jugendliche geeignet ist, erhalten Sie in unserem Instagram-Themenbereich.

Sichere Einstellungen

Ein Profil auf Threads kann als „öffentlich“ oder als „privat“ angelegt werden. Der Account von Personen unter 18 Jahre ist bei der ersten Anmeldung auf „privat“ gestellt. Das gilt auch, wenn der verknüpfte Instagram-Account „öffentlich“ ist. Allerdings wird bei der Anmeldung auch sofort angeboten, dass man seinen Account mit einem Klick auf „öffentlich“ stellen kann. Die sicheren Voreinstellungen sind also kinderleicht zu umgehen. Inhalte, die von einem privaten Account gepostet wurden, sind nur für Follower*innen dieses Accounts sichtbar und nur diese können mit dem Inhalt interagieren. Die genauen Unterschiede zwischen einem öffentlichen und einem privaten Profil finden Sie auf dieser Informationsseite von Threads.

So stellen Sie einen Account auf „privat“: Klick auf das Profil unten rechts > Klick auf die zwei Balken oben rechts (Einstellungen) > Klick auf „Privatsphäre“ > „Privates Profil“ einschalten.

Elternaufsicht für Threads

Eltern können ihren Instagram-Account mit dem Account ihres Kindes verknüpfen. Die Elternaufsicht funktioniert für die Aktivitäten des Kindes sowohl auf Instagram als auch auf Threads. Die Elternaufsicht umfasst folgende Funktionen:

  • Anzeigen der verbrachten Zeit in Instagram und Threads
  • Festlegen von täglichem Zeitlimit für Instagram und Threads
  • Festlegen von Pausenzeiten für Instagram und Threads
  • Einsicht in die Liste alle Follower*innen oder Accounts, denen gefolgt wird
  • Benachrichtigungen über neue Follower*innen und neue Accounts, denen gefolgt wird
  • Einsicht in die Einstellungen zu Privatsphäre und sensible Inhalte
  • Einsicht in blockierte Konten

So finden Sie die Elternaufsicht in Threads: Klick auf das Profil unten rechts > Klick auf die zwei Balken oben rechts (Einstellungen) > Klick auf „Konto“ > Klick auf „Elternaufsicht“.

Melden, löschen, blockieren

Bei Threads gibt es die Möglichkeit, Inhalte zu löschen oder zu melden. Accounts, mit denen man nicht mehr interagieren möchte, können außerdem blockiert werden.

So können Sie melden, löschen oder blockieren: Wenn Sie neben einem Beitrag auf die drei Punkte drücken, öffnet sich ein Menü mit den verschiedenen Optionen. Eltern sollten ihre Kinder präventiv mit diesen Funktionen vertraut machen und sich als Hilfsperson anbieten, wenn es Probleme bei der Nutzung von Threads gibt.

Risiken bei Threads

Da auf Threads alle Nutzer*innen Inhalte veröffentlichen können, kann es auch Texte, Bilder und Videos mit illegalem oder jugendgefährdendem Inhalt geben. Zwar verstoßen solche Inhalte gegen die Richtlinien von Threads, aber bis sie entdeckt und gelöscht werden, können sie auf der Plattform sichtbar sein. Solche Inhalte können zum Beispiel sein: Desinformationen, Verherrlichung von selbstverletzendem Verhalten, politischer oder religiöser Extremismus.

Daher ist es wichtig, die Mediennutzung altersgerecht zu begleiten und sich immer wieder nach den Online-Erfahrungen des Kindes zu erkundigen. Praktische Tipps, wie Eltern so ein Gespräch anstoßen können, haben wir in diesem Artikel beschrieben.

Bei Threads ist es möglich, mit fremden Personen zu interagieren. Daher besteht die Gefahr von Cybergrooming und Cybermobbing. In unseren Themenbereichen bieten wir viele Informationen und Materialien zu beiden Themen.

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