Neuer Schönheits-Filter bei TikTokSetzt Bold Glamour junge Menschen unter Druck?
Ein Großteil der Jugendlichen verbringt täglich mehrere Stunden auf Social Media. Dort werden sie unentwegt mit vermeintlich perfekten Körpern und Gesichtern konfrontiert. Bild- und videobasierte Plattformen wie Instagram und TikTok laden dazu ein, das Aussehen anderer mit dem eigenen Aussehen zu vergleichen. Wie realitätsgetreu Fotos und Videos sind, ist nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich. Wie sich Peers, Influencer*innen und andere Vorbilder selbst inszenieren, beeinflusst, wie sich Nutzer*innen selbst darstellen möchten. Die Nutzung von Beauty-Filtern kann für junge Menschen dabei ein Weg sein, sich den online vermittelten Schönheitsidealen anzunähern.
Jugendliche unter Druck auf Social Media
Mit dem Smartphone sind Selfies und Videos schnell aufgenommen und können mit wenig Aufwand bearbeitet werden. Die Veränderung des Aussehens mithilfe von Filtern auf Instagram, Snapchat oder TikTok ist viele für Nutzer*innen mittlerweile tägliche Praxis. Vor allem Beauty-Filter könnten jedoch dazu führen, dass das tatsächliche Aussehen nicht mehr als schön empfunden wird. Denn durch den Einsatz von Filtern wird ein „optimiertes Ich“ erschaffen, das mit dem realen Ich nicht mehr übereinstimmt. Der Blick in den Spiegel erscheint dann als Enttäuschung. Das Selbstbewusstsein leidet, weil man sich ohne Filter nicht mehr schön findet.
Tipps zum Umgang mit Beauty-Filtern
- Eigene Filternutzung reflektieren
Foto- und Videofilter sind nicht per se problematisch. Jugendliche, die sich in ihrer Identitätsentwicklung befinden, faszinieren die Möglichkeiten, ihr Aussehen auf verschiedenste Weisen zu verändern. Dabei ist es wichtig, die Nutzungsweise und Häufigkeit zu reflektieren. Das gilt für die eigenen Bilder, aber auch für die bearbeiteten Fotos anderer Nutzer*innen. - Humorvolle Filter nutzen
Neben Beauty-Filtern gibt es auch Spaß-Filter für eine lustige Erscheinung. Solche Filter können einen kreativen und humorvollen Umgang mit dem eigenen Aussehen fördern. - Filter bewusst weglassen
Immer mal wieder Aufnahmen ganz ohne Filter zu posten, kann das Selbstbewusstsein stärken. Oft haben Nutzer*innen Angst, dass ungefilterte Fotos weniger Zuspruch in Form von Likes und positiven Kommentaren erhalten. Dabei kann es helfen, sich Profile anzusehen, bei denen sich Nutzer*innen z.B. unter den Hashtags #nofilter, #nomakeup oder #facepositivity bewusst ohne Filter zeigen. - Schönheitsideale hinterfragen
Beauty-Filter auf Social Media festigen aktuelle Schönheitsideale. Im echten Leben sieht jedoch kaum jemand wie das bearbeitete Abbild aus. Es ist wichtig, Schönheitsideale zu hinterfragen und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wo mit technischen Mitteln nachgeholfen wird. - Like-Funktion deaktivieren
Gerade für junge Menschen ist es wichtig, Feedback zu ihrer Person zu bekommen. Das Bedürfnis nach Likes und positiven Kommentaren in sozialen Medien setzt Heranwachsende dabei unter großen Druck. Um dem Druck entgegenzuwirken, hilft es, die Like-Funktion auszustellen. Das ist inzwischen auf Instagram möglich.
Infos für Jugendliche zu Schönheitsidealen im Netz
Die Beratungsplattform JUUUPORT hat einen umfassenden Ratgeber zum Thema veröffentlicht. Dort finden sich Infos zu Schönheitsidealen im Internet und Gegenbewegungen zu aktuellen Trends. Außerdem bietet der Ratgeber Tipps, wie man sich von dem Druck frei machen kann, bestimmten Idealen entsprechen zu müssen.
Wer eine individuelle Beratung wünscht, kann sich von den JUUUPORT-Scouts montags bis freitags von 18 bis 20 Uhr im Chat von JUUUPORT beraten lassen.
Passendes klicksafe-Material für den Unterricht
In dem Unterrichtsprojekt „BeYourSelfie“ aus dem Material „Selfies, Sexting, Selbstdarstellung“ reflektieren die Schüler*innen den Einfluss von Beauty-Filtern und digitalen Schönheitsbildern auf ihre Vorstellung von Schönheit.